Hakan Atilla verurteilt

In fünf von sechs Anklagepunkte schuldig gesprochen. Erdoğan droht USA mit Klage, „das beschmutzt den Namen unserer Bank auf internationaler Ebene“.

Die Jury sprach Mehmet Hakan Atilla am 3. Januar in fünf von sechs Anklagepunkten für schuldig, unter anderem wegen Bankbetruges, Verschwörung zur Geldwäsche und wegen Beihilfe zur Umgehung amerikanischer Iran-Sanktionen.

Das achtköpfige Verteidigerteam versuchte bis zuletzt durch Anträge den Prozess wegen Verfahrensfehlern zu kippen. Richter Richard Berman sprach allerdings von einem fairen und transparenten Verfahren, in dem das sehr professionelle Verteidiger-Team insgesamt „wachsam und aggressiv“ agiert hatte.

In einer sieben Tage andauernden Vernehmung hatte Reza Zarrab, der sich frühzeitig für schuldig erklärte, den Angeklagten Mehmet Hakan Atilla, die Halkbank und zwei weitere türkische Banken belastet. Im Verfahren sagt Reza Zarrab aus, dass der damalige türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan im Jahr 2012 den illegalen Geschäften zugestimmt hätte.

Türkische Offizielle bezichtigten die USA, sich auf gefälschte Beweise gestützt zu haben und bezeichneten das Urteil als „Rechtsschande“, das es zu korrigieren gelte. Bekir Bozdağ, stellvertretender türkischer Ministerpräsident, nannte das Verfahren auf Twitter einen „politischen Verschwörungsprozess“. Auf dem Rückflug von Paris nach seinem Treffen mit dem französischen Ministerpräsident Emmanuel Macron sprach Recep Tayyip Erdoğan gegenüber der Hürriyet und anwesenden türkischen Journalisten, dass die Türkei jedes Recht hätte, die USA wenn nötig auch zu verklagen. Weiterhin führte er aus, der Name der staatlichen Bank sei beschmutzt worden.

Das Strafmaß gegen den verurteilten Mehmet Hakan Atilla soll am 11. April bekannt gegeben werden.