Flüchtlingslager im Libanon in Brand gesetzt

Ein Flüchtlingslager bei Beirut, in dem Schutzsuchende aus Syrien untergebracht worden sind, ist in Brand gesteckt worden. Angehörige einer libanesischen Familie sollen das Camp angegriffen haben, nachdem Arbeiter aus dem Camp ihren Lohn verlangt hatten.

In der Nacht zum Sonntag ist es zu einem schweren Angriff auf das Flüchtlingslager in der Ortschaft Al-Minije bei Beirut gekommen. Das Lager wurde vollkommen zerstört, als Mitglieder einer libanesischen Familie die Planen einiger Zelte in Brand steckten. Die Flammen griffen daraufhin auf das gesamte mit etwa 75 Familien bewohnte Camp über. Immer wieder explodierten Gasflaschen. Bei dem Brand soll es nach UNHCR-Angaben etliche Verletzte gegeben haben, die in ein Krankenhaus in der Nähe gebracht wurden.

Nach Angaben aus libanesischen Medien ist der Angriff auf einen Konflikt zwischen einer libanesischen Familie und „syrischen Arbeitern“ gefolgt. Bei dem Streit sei es um das Ausbleiben der Lohnzahlungen an Arbeiter*innen aus dem Lager für bereits erbrachte Leistungen gegangen. Berichten zufolge habe aber auch ein Übergriff auf eine Frau aus dem Camp die Auseinandersetzungen ausgelöst. Daraufhin hätten Jugendliche aus der libanesischen Familie Zelte in Brand gesteckt. Gegenüber AFP erklärte eine Quelle in den Sicherheitskräften, dass Schüsse zu hören gewesen seien.

Im Libanon leben etwa 1,5 Millionen Schutzsuchende aus Syrien. Obwohl die Situation in Syrien alles andere als sicher ist, drängt die libanesische Regierung die Geflüchteten zur Rückkehr nach Syrien. Aufgrund zunehmend flüchtlingsfeindlicher Agitation kommt es im Libanon insbesondere in der letzten Zeit zu immer mehr Übergriffen auf Schutzsuchende.