Ehemalige FARC-Guerillera berichtet von Reintegrationsprojekten

Die ehemalige Guerillera der FARC-EP Tanja Nijmeijer sprach mit ANF über Projekte, die von ehemaligen Guerillakämpferinnen und -kämpfern aufgebaut werden.

Die ehemalige Guerillera der kolumbianischen FARC-EP (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo, deutsch: Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee) Alexandra Nariño (Tanja Nijmeijer) arbeitet aktuell in der Kommission für die Umsetzung des Friedensabkommens vom November 2016 zwischen der FARC und der kolumbianischen Regierung.

Nijmeijer zeigte ANF La Elvira, einen der Orte für Ausbildung und Reintegration, wo ehemalige FARC-Mitglieder nach der Übergabe ihrer Waffen an die UN sich angesiedelt haben. Nijmeijer selbst lebt ebenfalls in La Elvira, obwohl sie den Hauptteil ihrer Zeit in Bogota in der Kommissionsarbeit tätig ist. Nijmeijer erzählt, dass in La Elvira 300 ehemalige Guerillas gelebt haben, dass aber aufgrund der Blockade des Friedensabkommens durch die Regierung 200 das Dorf wieder verlassen haben. Dennoch betont Nijmeijer, dass diejenigen, die noch da sind, weiter in einer solidarischen Gemeinschaft leben, so wie sie es zuvor als Kämpfer*innen im Dschungel getan haben.

In der Siedlung wurde unter anderem die Kooperative La Esperanza aufgebaut, und es finden verschiedene produktive Tätigkeiten wie die Herstellung von Kaffee statt. Dieser „Kaffee für den Frieden“ wird in kooperativer Arbeit produziert. Der Aufbau eines Kindergartens befindet sich ebenfalls in Vorbereitung. Außerdem wird ein selbstorganisiertes Krankenhaus, das sowohl die ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfer als auch die Dörfer im Umland versorgt, mit Hilfe der italienischen Kooperative Noncello errichtet.