Der in London ansässige Kulturverein der Migrant*innen-Arbeiter (Gik-Der) organisiert ab morgen einen Solidaritätshungerstreik, mit dem auf die anhaltenden unbefristeten Hungerstreikaktionen und der Forderung nach einem Ende der Isolationsbedingungen Abdullah Öcalans aufmerksam gemacht werden soll. Der dreitägige Solidaritätshungerstreik wird in Form einer Mahnwache an der Metrostation Manor House stattfinden. Auch der stellvertretende Vorsitzende der britischen Transportarbeiter*innengewerkschaft RMT, Steve Hedley, und Eddie Dempsey aus Vorstand derselben Gewerkschaft kündigten ihre Teilnahme an dem Solidaritätshungerstreik an. Die RMT ist mit rund 83.000 Mitgliedern die größte Transportarbeiter*innengewerkschaft Großbritanniens.
„Die gesamte Welt sollte sich für die Hungerstreikenden in Bewegung setzen!“
Steve Hedley beschrieb in der gestrigen Ausgabe der linken Tageszeitung Morning Star seine Motive für die Teilnahme an dem Hungerstreik. Darin erklärte er unter anderem: „Am heutigen Tag befindet sich die HDP-Abgeordnete Leyla Güven am Tag 111 und der in Wales lebende İmam Şiş am Tag 71 des Hungerstreiks. Wir als RMT-Gewerkschaft sind bereits seit Jahren Teil der Kampagne für die Freiheit Öcalans und der Anerkennung der Rechte der Kurd*innen. Mitglieder der RMT haben zudem als Freiwillige an der Seite der YPG am kurdischen Widerstand gegen den IS teilgenommen.
Der Kampf um Demokratie in der Türkei und Gerechtigkeit für die Kurd*innen ist auch unser Kampf. Ich selbst war vor etwa 20 Jahren erstmals in der Türkei und habe das Land danach immer wieder besucht. Dort wurde ich Augenzeuge dessen, wie Kurd*innen, Oppositionelle und Gewerkschafter*innen verfolgt und unterdrückt wurden. Mit meiner Teilnahme am Solidaritätshungerstreik möchte ich meine Unterstützung für die Hungerstreikenden und ihrer Forderungen zum Ausdruck bringen.
Außerdem rufe ich alle britischen und europäischen Unternehmen dazu auf, ihre Handelsbeziehungen zur Türkei einzufrieren. Das gilt vor allem für den Waffenhandel! Ich rufe auch alle Frauenorganisationen, linke Parteien und Organisationen, antifaschistische Gruppen, Gewerkschafter*innen und weitere Kreise dazu auf, sich in Hinblick auf die Hungerstreikenden in Bewegung zu setzen. Die gesamte Welt sollte sich für die Hungerstreikenden in Bewegung setzen!“