2,3 Tonnen Kokain mit Bestimmungsort Türkei beschlagnahmt

Die peruanische Polizei hat im Hafen von Lima mehrere Tonnen Kokain beschlagnahmt, das die Türkei als Bestimmungsort hatte. Die Drogen waren als Keramikfliesenlieferung getarnt.

Peruanische Kriminalbehörden haben nach eigenen Angaben eine tonnenschwere Kokainlieferung abgefangen, die für den türkischen Markt bestimmt war. Die insgesamt 2,3 Tonnen schwere Ladung sei bereits am Freitag bei einer Razzia in einem Lagerhaus in Perus größtem Hafen El Callao in der Hauptstadt Lima beschlagnahmt worden, teilte die Polizei am Montag mit. Demnach waren die Drogen zwischen Keramikfliesen versteckt.

Peru hat 2012 Kolumbien als weltweit größten Kokainproduzenten abgelöst. Pro Jahr werden dort 500 bis 600 Tonnen des Rauschgifts hergestellt, schätzt die Regierung der Anden-Nation. Nur etwa zehn Prozent dieser Drogen werden von peruanischen Behörden beschlagnahmt. Die Geldgeber für das blutige Handwerk der Kokainkartelle sitzen in Europa und den USA.

Vor allem Europa ist für diese Kartelle in den vergangenen Jahren ein deutlich interessanter Markt geworden. Als Einfallstore für die Lieferungen gelten Häfen in Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Belgien. Der Hafen von Antwerpen dient inzwischen sogar als Drehscheibe, um Südostasien und Australien zu beliefern. Doch auch auf deutsche Häfen nimmt Kokain immer häufiger Kurs. Nordseehäfen wie Hamburg und Bremerhaven etwa sind mittlerweile die wichtigsten Import-Drehscheiben für Kokain nach Westeuropa.

Der Polizeichef von Callao, Luis Angel Bolanos, zeigte sich verwundert darüber, dass die Türkei der endgültige Bestimmungsort des Kokains war. Offenbar verfügten die Organisatoren über entsprechende Lagerhallen, um größere Drogenmengen umzupacken und zu lagern. Als Versender der nach Istanbul adressierten Lieferung wurde ein 35 Jahre alter Peruaner angegeben, der bereits wegen illegalen Drogenhandels vorbestraft sei. Festgenommen wurde er bislang offenbar nicht.