In Ain Issa ist eine Zwölfjährige bei einem Artillerieangriff auf ein Wohngebiet getötet worden. Ein etwa einjähriges Kleinkind und eine 20-Jährige wurden verletzt. Bei den Opfern handelt es sich um Mitglieder derselben Familie, hieß es. Die Verletzten wurden in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Angaben zu ihrem Zustand machte die Klinikleitung zunächst nicht.

Der laut den Sicherheitsbehörden der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien mit Quelle türkisch-dschihadistische Besatzungszone verübte Angriff ereignete sich am späten Sonntagnachmittag. Getroffen wurde demnach ein Haus im östlich von Ain Issa gelegenen Dorf al-Jamas. Auch die nahegelegenen Ortschaften al-Fatsa und al-Jumaa seien mit schweren Waffen bombardiert worden. Zum Ausmaß der Angriffe dort liegen bislang keine Angaben vor.

Rauchwolken über al-Jamas

Die Kleinstadt Ain Issa befindet sich südlich der türkisch besetzten Region um Girê Spî (Tall Abyad) und ist als Verbindungsglied zwischen den Kantonen Firat und Cizîrê von strategischer Bedeutung. Seit 2019 befindet sich die an der wichtigen Verkehrsstraße M4 gelegene Stadt im Rahmen eines Zermürbungskrieges im Fadenkreuz der Türkei und ihrer islamistischen Milizen, Phasen mit hoher Intensität wechseln sich mit Phasen niedriger Intensität ab. Dutzende Dörfer in der Region sind durch die türkische Militärgewalt bereits zerstört und entvölkert worden.

Vor rund einer Woche waren in einem Dorf bei Ain Issa drei Geschwister im Alter von drei, 14 und 16 Jahren durch einen Artillerieangriff verletzt worden. Bei einem weiteren Angriff war eine Wasserpumpstation beschädigt worden. Im Dezember hatte es zudem Massaker an der Zivilbevölkerung in ländlichen Siedlungsgebieten gegeben. Türkische Drohnen hatten Wohnhäuser gezielt ins Visier genommen und mindestens 20 Zivilist:innen getötet. Unter den Getöteten befanden sich auch mehrere Kinder.