Zwei Verletzte bei Angriffen auf Kobanê

Bei türkischen Artillerie- und Drohnenangriffen auf Kobanê in Nordsyrien wurden mindestens zwei Menschen verletzt.

Im nordsyrischen Kobanê sind zwei Menschen bei Angriffen der türkischen Armee verletzt worden. Es handelt sich um zwei männliche Gesundheitsbedienstete im Alter von 25 und 30 Jahren. Nach Angaben der Kobanê-Klinik fuhren sie zu einem Rettungseinsatz nahe des Newroz-Platzes im Südosten der Stadt, als ihre Ambulanz ins Visier genommen wurde. Der erste Angriff galt unter anderem einer Farbenfabrik.

Der Rettungswagen mit den Sanitätern wurde offenbar nur knapp verfehlt, die beiden Männer sind allerdings von Schrapnellsplittern getroffen worden. Sie wurden in ein Krankenhaus gebracht. Klinikangaben zufolge seien die Verletzungen nicht lebensbedrohlich, aber die Behandlung in einem Fall könne sich hinziehen.

Die Angriffe auf Kobanê wurden mit Quelle in der Türkei verübt, möglicherweise gibt es weitere Opfer. Nach Angaben des Pressesprechers der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Ferhad Şamî, wurden sowohl Artillerieangriffe als auch Drohnenschläge verzeichnet. Şamî sprach von einer „neuerlichen Aggression“ des türkischen Staates gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) und verurteilte die Bombardements.

Auch in anderen Gebieten von Kobanê schlugen heute türkische Bomben ein, wie ein Video von ANHA zeigt


Der NATO-Staat Türkei setzt seit Jahren Drohnen zur extralegalen Tötung von „Feinden“ in der AANES ein. Die Angriffe richten sich gezielt gegen Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen, Mitglieder von Kampfverbänden sowie die Zivilbevölkerung. Nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im vergangenen Mai wurden diese Angriffe intensiviert.

Seit dem 7. Juni sind mindestens 21 Menschen in Nord- und Ostsyrien von der türkischen Armee ermordet worden, zuletzt die Ko-Vorsitzende des Kantonsrates von Qamişlo, ihre Stellvertreterin und ihr Fahrer, der ebenfalls Mitglied der Selbstverwaltung war. Die internationale Staatengemeinschaft ignoriert den türkischen Drohnenterror.