Zahlreiche Verletzte bei Angriffen in Minbic

Bei einem Großangriff dschihadistischer Proxy-Truppen der Türkei sind in einem Dorf bei Minbic bis zu zwanzig Menschen verletzt worden.

In einem Dorf bei Minbic (Manbidsch) in Nordsyrien sind am Montagabend bis zu zwanzig Menschen bei einem Großangriff dschihadistischer Hilfstruppen der Türkei verletzt worden. Sie sollen mit teils schweren Verletzungen in verschiedene Krankenhäuser eingeliefert worden sein, meldete die Nachrichtenagentur North Press unter Verweis auf Quellen vor Ort. Unter den Opfern befinden sich demnach auch Frauen und Kinder.

Der von Söldnern der sogenannten SNA („Syrische Nationalarmee“) verübte Angriff in Minbic richtete sich gegen die Ortschaft Awn al-Dadat (auch Aoun al-Dadat), etwa dreizehn Kilometer nördlich des Stadtzentrums. Bei den Opfern soll es sich um Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes handeln. Ob die Attacke auch Tote forderte, ist noch unklar.

In Militärkreisen heißt es, dass die teilweise noch andauernden Angriffe heftig waren. Begleitet von schwerem Maschinengewehrfeuer seien von mehreren Seiten zahlreiche Mörser- und Artilleriegranaten auf den Ort niedergegangen, es habe auch Schäden in der Infrastruktur gegeben. Der an die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) angeschlossene Militärrat von Minbic versuche derzeit, die Angriffswelle abzuwehren.

Minbic permanentes Angriffsziel

Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Nordsyrien ein. Die von der Autonomieverwaltung administrierte Stadt liegt an der wichtigen Autobahn M4, die das nördliche Syrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte.

Von Erdogan als erstes Angriffsziel für Invasion benannt

2022 wurde Minbic vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan neben Tel Rifat als erstes Angriffsziel für eine neuerliche Invasion der Türkei in Nord- und Ostsyrien benannt. Immer wieder kommt es dort zu Angriffen der türkischen Armee und verbündeter SNA-Milizen, die sich mit dem Ziel einer Vertreibung der Bevölkerung hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten. Im September hatte der Militärrat mehrere Bodenangriffe und Infiltrationsversuche erfolgreich abgewehrt.

Sogenannte SNA

Bei der SNA handelt es sich um eine Koalition reaktionärer, islamistischer und fundamentalistischer Milizen, die von der Türkei bezahlt, ausgerüstet und trainiert wird. Die Fraktionen des Dschihadistenbündnisses beteiligen sich im Sold Ankaras an der Besatzung von Teilen Nord- und Nordwestsyriens und sind für zahlreiche Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung. Mehrere Gruppierungen und ranghohe Mitglieder wurden von den USA sanktioniert.