YRA: Medien sollten als Katalysator für kurdische Einheit wirken

Die YRA ruft Journalisten in Rojava zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Bemühungen um eine innerkurdische Einheit auf. Medien sollten als Katalysator für Initiativen zur Förderung des Dialogs wirken, um der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen.

Die Union der Freien Presse (kurd. Yekîtiya Ragihandina Azad, YRA) Nord- und Ostsyriens hat Journalistinnen und Journalisten aus der Region zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Bemühungen um eine innerkurdische Einheit aufgerufen. Die Medien sollten als Katalysator für alle Initiativen zur Förderung des Dialogs und gegenseitiger Verständigung zwischen den politischen Akteuren wirken, sagte der YRA-Vorsitzende Bankîn Sîdo am Wochenende in Qamişlo. Insbesondere im Hinblick auf eine Reihe gezielter Kampagnen, mit denen bezweckt werde, die Anstrengungen für eine Einheit innerhalb der verschiedenen kurdischen Akteure zu untergraben, sei eine verantwortungsvolle und gewissenhafte Haltung der Medien essenziell, um zur Lösung beizutragen und der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen.

„Die Bemühungen um eine innerkurdische Einheit finden sowohl in der Bevölkerung als auch international eine breite Unterstützung. Gleichzeitig existieren gewisse Kreise, denen es am Willen für positive Veränderungen in unserer Region fehlt. Diese Tatsache spiegelt sich in breit gefächerten Initiativen wider, Anstrengungen für eine politische Harmonie der verschiedenen kurdischen Kräfte zu sabotieren. Damit die bestehenden Konflikte gelöst und die Bemühungen für eine innerkurdische Einheit ein positives Ergebnis erzielen, sollte dieses Projekt mit großer Hingabe und persönlichem Einsatz von Aktivisten, Intellektuellen und Medienschaffenden aktiv unterstützt werden“, sagte Sîdo.

Die Rolle der Medien als zentraler Träger der gesellschaftlichen Sensibilisierung sei bedeutend. Deshalb sollten Begriffe, die dazu neigen Verwirrung und Falschinformation zu verbreiten und die Konflikte zwischen den politischen Parteien weiter vertiefen könnten, explizit vermieden werden. „Andernfalls würden wir dazu beitragen, eine Lösung zu blockieren“, sagte Sîdo.

Die YRA schlägt deshalb vor, Leitlinien auszuarbeiten, die der Verständigung zwischen den verschiedenen Akteuren dienen und das Vertrauen der Bevölkerung in das Lösungsprojekt festigen. Damit werde auch die Bevölkerung dazu animiert, sich aktiv in die Bemühungen einzubringen, und gleichzeitig eine positive Atmosphäre geschaffen. In diesem Sinne sollten die kurdische Presse und Medienschaffende die Bemühungen um eine nationale Einheit als ein strategisches Ziel betrachten und vermeiden, der Routine zu verfallen, und ihr Handeln darauf ausrichten, die in der Vergangenheit von der engstirnigen Politik polarisierte Gesellschaft wieder zu vereinen. Die transparente Berichterstattung sollte auch weiterhin sichergestellt werden, mit nicht vertrauenswürdigen Quellen und Berichten, die ein negatives Klima erzeugen sowie unbestätigten Ereignissen sollte jedoch ein bedachtsamer Umgang gepflegt werden. „Die kurdische Presse muss ihre Verantwortung angemessen erfüllen, damit das Volk seine Rechte erlangen kann“, sagte Sîdo.

Mit dem Ziel einer „Vereinheitlichung der kurdischen Position” in Nordsyrien führen die PYD (Partei der demokratischen Einheit) und der ENKS („Kurdischer Nationalrat“) seit einiger Zeit Gespräche, um bestehende Konflikt zu lösen und eine Einheit aufzubauen. Den Anstoß dazu gab der Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdî Kobanê, und rief die Initiative Ende letzten Jahres ins Leben.