„Werden gegenüber den Angriffen auf Ain Issa nicht still bleiben“
Barin Kobanê ist eine der Kommandantinnen der Frauenverteidigungseinheiten YPJ. Sie kündigt an: „Als YPJ werden wir auf die stattfindenden Angriffe reagieren.“
Barin Kobanê ist eine der Kommandantinnen der Frauenverteidigungseinheiten YPJ. Sie kündigt an: „Als YPJ werden wir auf die stattfindenden Angriffe reagieren.“
Seit der Invasion der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Söldnertruppen der sogenannten Syrischen Nationalarmee (SNA) im nordsyrischen Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) bildet der Landkreis Ain Issa die Front gegenüber den Besatzungstruppen. Trotz von USA und Russland garantiertem Waffenstillstand greifen die Besatzungstruppen täglich Orte im Landkreis Ain Issa mit Artillerie an. In den letzten Wochen versuchten die Besatzungstruppen mit zahlreichen Angriffen, auch Dörfer und sogar die Stadt Ain Issa mit Bodentruppen zu erobern. Es wird gezielt die Bevölkerung ins Visier genommen. Durch die Angriffe wurden etliche Zivilist*innen, unter ihnen auch Kinder, getötet und unzählige verletzt. Die Garantiemächte reagieren jedoch nicht auf diese systematischen Verletzungen des Waffenstillstands und der türkische Staat rückt mit seinen Basen, ebenfalls entgegen dem Abkommen, immer weiter vor. Mittlerweile befinden sich türkische Militärstützpunkte zwei Kilometer vor Ain Issa, von wo aus sie die Stadt und das umliegende Gebiet auch mit Wärmebildkameras beobachten.
„Viele Menschen getötet oder verletzt“
Die Kommandantin der Frauenverteidigungseinheiten YPJ, Barin Kobanê, erklärt dazu im ANF-Gespräch: „Es finden Angriffe auf Ain Issa statt. Hier leben tausende Zivilist*innen. Viele Häuser wurden beschädigt und etliche Menschen wurden verletzt oder gar getötet. Aber dennoch fühlen sich die Menschen mit dem Land und ihrer Stadt verbunden, sie sagen: ‚Wir werden bis zum Ende hier bleiben und Widerstand leisten.‘“
Kobanê beschreibt die Stimmung in der Bevölkerung von Ain Issa: „Die Bevölkerung ist wütend auf Russland und das Regime. Nach den letzten Angriffen auf zivile Wohnsiedlungen hat die Bevölkerung protestiert und ihre Wut zum Ausdruck gebracht. Immer wieder erklären die Menschen, dass sie, wenn nötig, alle bei der legitimen Verteidigung mitmachen und bereit sind, ihr Land in jeder Hinsicht zu verteidigen.“
„Wir werden reagieren“
„Als YPJ werden wir auf die stattfindenden Angriffe reagieren“, kündigt Kobanê an und fährt fort: „Was auch immer kommen mag, wir sind auf einen möglichen Angriff vorbereitet. Wir greifen niemanden an, aber die türkische Armee attackiert permanent. Dies zeigt, dass es in der NATO ein Schweigekartell gegenüber dieser Situation gibt. Dieses Schweigen der NATO ist absolut inakzeptabel. Wir sind Töchter dieses Volkes. Wir sind Kämpferinnen dieses Volkes. Wenn wir die stattfindenden Angriffe nicht beantworten, dann wird uns das die Geschichte nicht verzeihen. Wir werden uns dem Feind gegenüber niemals beugen. Das sind wir der Bevölkerung schuldig. Dieser Boden ist getränkt mit dem Blut der Gefallenen. Dieser Boden, auf dem wir aufgewachsen sind, ist unsere Würde, unser Wert und unser Erbe und wir werden dieses Erbe verteidigen. Wir haben Opfer gebracht und wenn nötig, bringen wir noch größere. Wo auch immer die Bevölkerung unterdrückt wird, wir sind bereit, dorthin zu gehen.“