Wer regiert Cindirês?

Der türkische Staat und seine Milizen haben einen „Exekutivrat von Cindirês“ aus berüchtigten Mitgliedern des IS, al-Nusra und dem Kurdischen Nationalrat ENKS gebildet.

Der türkische Staat hat nach seinem Angriff gemeinsam mit seinen dschihadistischen Milizen gegen Efrîn in Cindîrês einen sogenannten Exekutivrat gegründet. Mitglieder dieses Rates sind in der Region bekannte Mitglieder des IS, al-Nusra und des Kurdischen Nationalrats ENKS.

In der Erklärung, die über die Leitung des Kreises Cindirês in den sozialen Medien verbreitet wird, tauchen verschiedene Namen auf. Unter ihnen sind Necim Ebdulrehman Kûsa und Xalib Ebdulrehman Kûsa, zwei Personen, die im ganzen Landkreis bekannt sind. Die beiden Personen sind Mitglieder der Familie Kindirî, die für ihre engen Beziehungen zum Al-Qaida-Ableger al-Nusra bekannt ist. Die beiden Personen selbst sind in viele Angriffe und Aktionen der Dschihadistenmiliz in der Region verwickelt und hatten zuletzt den Kontrollpunkt am Eingang der Stadt angegriffen. Beide Personen waren nach dem Angriff von den Asayîş-Sicherheitskräften festgenommen worden. Zwei weitere Namen, die im Kontext der „Rates“ genannt werden, sind Mihemed Şêx Diyab und Sibhî Şêx Diyab. Beide Personen gehören zur El-Eşqer-Familie von der viele Mitglieder immer noch eine aktive Rolle bei al-Nusra spielen. Beide Personen und andere Familienmitglieder hatten Dutzende Male versucht, Al-Nusra-Mitglieder in die Region zu schleusen. Diese Familie hatte auch mit den Milizen gemeinsam das Dorf Dêwa angegriffen.

Diebe und Plünderer in der „Regierung“

Teil der sogenannten Regierung sind auch Mehmûd Elî Mede, Mihemed Elî Mede und Ehmed Elî Mede, Brüder aus der Elî-Mede-Familie. Die Brüder sind seit Beginn der Revolution von Rojava für ihre Verbindungen zum IS den Menschen aus der Region bekannt. Sie sind außerdem als Schmuggler tätig. Die Brüder haben Dutzende Male gestohlenes Diesel ebenso wie von den Bewohner*innen der Region gestohlene Fahrzeuge und Traktoren an al-Nusra verkauft. Die gestohlenen Fahrzeuge wurden von den Brüdern nach Atme gebracht und dort an die Miliz verkauft.

ENKS-Mitglied, der das Feuer auf die Bevölkerung eröffnete

Eine weitere Person ist Reşîd Mehmûd (Reşîd Kehrebçî) aus Hemam, er ist Miglied der ENKS Partei Azadî. Er stammt aus der Reşo-Familie und hat gemeinsam mit seinem Sohn am 16. März 2013 das Feuer auf Demonstrant*innen, die gegen das Massaker von Aleppo protestierten, eröffnet. Rêşid hatte auch am Angriff auf ein Asayîş-Gebäude teilgenommen.

Spieler und Diebe

Vom türkischen Staat wurde ebenfalls Welîd Ebûd aus dem Dorf Mihemedi in den Rat berufen. Er ist in der Region als Glücksspieler bekannt und war deswegen Dutzende Male vom Asayîş festgenommen worden. Dazu kommt das Mitglied der PDK-S aus dem ENKS Fewzî Horîn (Fewzî Helaq). Fewzî spielte eine aktive Rolle bei den Auseinandersetzungen und Angriffen, welche die Azadî Partei in der Region immer wieder begonnen hatte.

Während der türkische Staat diese Personen als Marionettenregierung vorstellt, plündern und stehlen die Milizen im ganzen Landkreis. Menschen, die beschuldigt werden mit der Selbstverwaltung von Efrîn in Verbindung zu stehen, werden entführt und ihre Häuser geplündert. Menschen aus der Region berichten, dass man nun auch begonnen habe, die Miliz Faylaq al-Rahman in der Region anzusiedeln.