Den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) ist ein weiterer Schlag gegen Zellenstrukturen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) gelungen. Bei vier verschiedenen Einsätzen in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) wurden in den vergangenen Tagen insgesamt acht mutmaßliche IS-Terrorist:innen festgenommen. Sie werden sich nun vor einem Militärgericht verantworten. Bei den Operationen gegen die Zellen konnten auch diverse Waffen, Munition, Dokumente, Geld sowie weitere Ausrüstungsgegenstände sichergestellt werden.
Die Operationen, an denen neben dem Kommando Spezialkräfte auch die Antiterroreinheit YAT (Yekîneyên Antî Terorê) beteiligt war – eine Elitetruppe der QSD, die spezialisiert ist auf den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz, fanden in Til Hemîs, Şedadê, Minbic und Deir ez-Zor statt. Die QSD werfen allen Festgenommenen vor, an Anschlägen beteiligt oder diese vorbereitet und Terrorzellen mit logistischer Unterstützung und Informationen versorgt zu haben.
Bei einem Einsatz in Til Hemîs rund siebzig Kilometer nordöstlich von Hesekê wurden zwei sogenannte IS-Logistiker gefasst. Eine Operation in der linksseitig des Euphrat liegenden Kleinstadt Al-Tayyana in der Region Deir ez-Zor fand mit Unterstützung durch Luftüberwachung der internationalen Anti-IS-Koalition statt. Ziel war ein „Vermögensverwalter“ des IS, der eine Zelle für die Eintreibung von „Schutzgeld und Steuern“ gegründet haben soll. In Minbic hoben die QSD eine dreiköpfige IS-Gruppe aus, die einen größeren Anschlag geplant haben soll. Die Zelle sei zudem zuständig für die Herstellung und Verteilung von Sprengsätzen, die beschlagnahmt wurden. Unter den Festgenommenen befindet sich den Angaben nach auch eine Frau.
Der wohl wichtigste Einsatz gegen das Zellennetzwerk der dschihadistischen IS-Miliz wurde in Şedadê durchgeführt. Zerschlagen wurde eine zweiköpfige Zelle, die militärische Einrichtungen als mögliche Anschlagsziele ausgespäht haben soll. Şedadê befindet sich im Süden des Kantons Hesekê am Rande der Verbindungsstraße nach Deir ez-Zor und beherbergt mehrere Militärbasen, darunter auch einen großen Stützpunkt der US-Truppen. Die Basis war Ende vergangenen Jahres von Raketen getroffen worden, die aus der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone abgefeuert wurden.