Das türkische Militär hat erneut die Infrastruktur in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien angegriffen. Am Mittwochvormittag wurden Dörfer im Osten von Ain Issa bombardiert, offenbar mit Artilleriegeschützen. Getroffen wurde Berichten zufolge unter anderem das Wasserwerk Hişe (Al-Haysha) in der Nähe des Dorfes Hedriyat, das rund fünfzig Siedlungen mit Wasser versorgt. Die Wasserversorgung ist derzeit unterbrochen, die Leitungen werden repariert.
Kriegsverbrechen: Gezielte Zerstörung ziviler Infrastruktur
In Nord- und Ostsyrien leben fünf Millionen Menschen, darunter 700.000 Binnenvertriebene. Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) bietet Dienstleistungen wie Strom, Wasser, Bildung, Gesundheitsversorgung und Sicherheit und schützt die Rechte von Minderheiten und Frauen. Regelmäßig greift die Türkei die Region an, hunderte Zivilist:innen wurden in den letzten Jahren getötet. Zu den Zielen gehören Wasserwerke, Ölraffinerien, Elektrizitätswerke, Getreidesilos sowie Flüchtlingslager und Krankenhäuser.
Die Infrastruktur der Autonomieregion ist zuletzt im Januar 2024 breitflächig von der türkischen Luftwaffe bombardiert worden. Die erste gezielte Zerstörung der Strukturen zur Versorgung der Bevölkerung erfolgte im November 2022, im Herbst 2023 gab es zwei weitere Luftangriffswellen. Die Türkei setzt Wasser als Waffe ein und verursacht durch die Kontrolle der Flüsse Euphrat und Tigris eine künstliche Trinkwasserknappheit in Syrien und Irak.