Vor Idlib-Operation: Von Ankara gestütztes Bündnis gegründet
Während der syrische Staat Vorbereitungen für eine Operation gegen Idlib trifft, gründen türkeitreue Milizen ein neues Bündnis.
Während der syrische Staat Vorbereitungen für eine Operation gegen Idlib trifft, gründen türkeitreue Milizen ein neues Bündnis.
Die Milizen in Idlib haben nach einem zweiwöchigen Zusammenkommen eine neue Koalition unter dem Namen „Nationale Befreiungsfront“ (Dschabat al-Wataniye) gegründet. Zu diesem Bündnis gehören die direkt aus der Türkei unterstützten Dschihadistengruppen Ahrar al-Sham und Nureddin al-Zenki. Auf dem Treffen wurden die Gebiete um den Berg al-Akrad, Cizir al-Shughur, al-Letramana und Rashid unter den Milizen aufgeteilt. Abu Salih al-Tahan, der Chef des Bündnisses Dschaisch al-Ahrar, erklärte über Twitter, dass sich die Gruppen als „ein Körper“ vereinigt haben.
Auffällig ist der Zeitpunkt der Bekanntgabe des Bündnisses direkt nach dem Treffen von Russland, der Türkei und dem Iran in Sotschi. Es ist kein Geheimnis, das al-Tahan enge Beziehungen zur Al-Qaida-Fraktion al-Nusra bzw. ihrer Nachfolgeaktion Tahrir al-Sham pflegt. Dschaisch al-Ahrar agierte seit 2017 sogar unter dem Dach von Tahrir al-Sham.
Die Bekanntgabe dieser Koalition fällt darüber hinaus mit Signalen aus Damaskus, die eine Operation auf Idlib anzukündigen scheinen, zusammen. Die Assad-Regierung hatte angekündigt, dass Idlib von nun an Priorität habe. Die Region Idlib an der Grenze zur Türkei wird zum großen Teil vom Al-Qaida-Ableger Tahrir al-Sham kontrolliert. Es wurden aber auch aus verschiedenen anderen Orten vertriebene Milizen nach Idlib gebracht. Der Syrienexperte Charles Lister schreibt über Twitter, dass der Einfluss der Türkei in Idlib kontinuierlich steige. Während Bashar al-Assad gegenüber der russischen Presse die Operation auf Idlib ankündige, rudere Moskau zurück und erkläre, dass es im Moment keine konkreten Pläne für Idlib gebe.