In Dêrik ist am Montag das Volksparlament von Rojava eröffnet worden. Der New World Summit - Rojava, das Volksparlament der Region Rojava, wurde von dem niederländischen Künstler Jonas Staal und seinem Team entworfen. Die Arbeit an dem Projekt, unterstützt von der Demokratischen Föderation Nordsyriens und dem Rat für Außenbeziehungen des Kantons Cizîrê, begann im Jahr 2015.
Bei einem „Gipfeltreffen" im Oktober 2015 diskutierten damals internationale Delegierte das Konzept einer autonomen Region als Modell. Unter dem Motto „Demokratie ohne Staat“ wurden Themen wie Konföderalismus, Frauenbewegung, Selbstverteidigung und Säkularismus debattiert. Akademiker*innen, Politiktreibende, Kunstschaffende, Journalist*innen und Intellektuelle aus den Vereinigten Staaten, Lateinamerika, den Niederlanden, Schweden, Schottland, Belgien und anderen Ländern sowie Vertreter*innen der Amazigh aus Libyen nahmen an der Konferenz teil.
Auf der Eröffnungszeremonie im Şehîd-Cûdî-Viertel am Montag bedankten sich die Ko-Vorsitzenden der Volksgemeinde von Dêrik beim New World Summit für dieses einzigartige Projekt und betonten, für die Weiterentwicklung des Landes müsse hart gearbeitet werden.
Die Demokratische Selbstverwaltung von Rojava, die eine Form der „staatenlosen Demokratie“ praktiziert, basiert auf lokaler Selbstverwaltung, Geschlechtergleichheit und kommunaler Wirtschaft. Der Neue Weltgipfel - Rojava, das Volksparlament von Rojava, lässt sich von diesem politischen Modell inspirieren. Seine kreisförmige Form betont eine kommunale Politik, die umgebenden Säulen erwähnen Schlüsselbegriffe aus dem Gesellschaftsvertrag und das Dach besteht aus Flaggenfragmenten lokaler politischer und sozialer Organisationen. So ist das Parlament sowohl ein räumliches Manifest der Rojava-Revolution als auch ein konkreter Raum, in dem ihre Ideale tagtäglich praktiziert werden.