„Verfassung ohne unsere Beteiligung ist für uns nicht bindend“

Parteien und Organisationen aus Nord- und Ostsyrien haben auf die Bekanntgabe eines „Verfassungskomitees“ für Syrien durch UN-Generalsekretär Antonio Guterres reagiert: „Eine Verfassung, an der wir nicht beteiligt sind, ist für uns nicht bindend.“

30 in Nord- und Ostsyrien aktive Parteien und Organisationen haben eine Erklärung zur Bekanntgabe eines „Verfassungskomitees“ für Syrien durch den UN-Generalsekretär abgegeben.

In der Erklärung heißt es, das Komitee sei nicht von den Völkern, sondern auf der Grundlage der Interessen Russlands, des Irans und der Türkei nach dem Dreiergipfel in Ankara gebildet worden. „Diese Situation zeigt, dass das Komitee nicht die Perspektiven der Kräfte aus Syrien widerspiegelt, sondern auf der Grundlage der Perspektiven und Vorschläge des Irans, der Türkei und Russlands gebildet wurde. Diese Staaten wollen in Syrien eine politische Lösung, die ihren Interessen entspricht, herbeiführen. Die Ziele und Forderungen der Völker Syriens spielen dabei keine Rolle. In Syrien gibt es eine weitere sehr wichtige Kraft. Diese Kraft ist die wichtigste, wenn es darum geht, eine Verfassung zu schaffen, welche die Zukunft Syriens gestaltet, die demokratisch ist und alle Völker miteinbezieht. Bei der Kraft, von der wir hier sprechen, handelt es sich um die autonome Selbstverwaltung und den Demokratischen Syrienrat, in dem die politischen Kräfte Nord- und Ostsyriens vertreten sind. Aber diese Kraft wird von der Formulierung einer neuen Verfassung für Syrien ferngehalten. Ein solches Komitee kann die Völker Syriens nicht vertreten, das ist offensichtlich. Nur die in Astana von den Staaten ausgewählten Kräfte sind daran beteiligt. Diese Situation widerspricht der UN-Resolution 2254, in der es darum geht, eine politische Lösung in Syrien herbeizuführen. Auf dieser Grundlage wird die Arbeit des Komitees negative Auswirkungen haben und die Syrienkrise weiter vertiefen.

Lösung nur durch ernsthaften Dialog aller Parteien möglich

Eine Lösung in Syrien ist nur möglich, wenn alle Seiten in einen ernsthaften Lösungsdialog einbezogen werden. Der Ausschluss der Vertreter*innen von Nord- und Ostsyrien aus diesem Prozess wird das Land zum Spielball der Interessen äußerer Kräfte machen und die Forderungen und Errungenschaften der Völker Syriens ein weiteres Mal mit Füßen treten. Eine Verfassung, an der die Vertreter*innen der Selbstverwaltung nicht beteiligt sind, ist mangelhaft, schon von vornherein zum Scheitern verurteilt und weit entfernt von den Hoffnungen der Völker Syriens. Die Hoffnungen der Völker Syriens auf Freiheit und Demokratie werden so ein erneut mit dieser Verfassung zerschmettert. Auf dieser Grundlage erklären wir gegenüber den UN ein weiteres Mal, dass unsere Vertreter*innen an diesem Komitee beteiligt werden müssen.“

Die Unterzeichner*innen sind:

1-Partiya Yekitiya Demokratîk (PYD)

2-Partiya Aştiya Demokratîk a Kurdistanê

3-Partiya Lîberal a Kurdistanê

4-Partiya Komunist a Kurdistanê

5-Partiya Demokratîk a Kurdistanê-Sûriyê

6-Kombûna Niştimanî ya Kurdistanê

7-Partiya Guhertin a Demokratîk a Kurdistanê

8-Partiya Nûjen a Kurdistanê

9-Partiya Kedkarên Kurdistanê

10-Partiya Kesk a Kurdistanê

11-Partiya Demokratîk a Kurd a Sûriyê

12-Partiya Çepgir a Demokratîk a Kurd li Sûriyê

13-Partiya Rêkeftin a Demokratîk a Kurd li Sûriyê

14-Partiya Çep a Kurd li Sûriyê

15- Partiya Yekitiya Demokratîk a Kurd li Sûriyê (Yekitî)

16-Tevgera Reform – Sûriyê (Îslah)

17-Partiya Demokratîk a Kurd li Sûriyê (El-Partî)

18- Partiya Yekitiya Suryan

19-Desteya Niştimanî ya Erebî

20-Partiya Biratî ya Kurdistanê

21-Tevgera Veguhestinê ya Demokratîk (Heyet El-Tensîq)

22-Partiya Roj a Demokratîk a Kurd li Sûriyê

23-Partiya Nûjen û Demorkatîk a Sûriyê

24-Yekitiya Niştimanî ya Azad- Rojava

25-Şepêla Pêşerojê ya Kurdistanê

26-Tevgera Civaka Demokratîk (TEV-DEM)

27-Kongreya Star

28-Partiya Mûhafizkarên Demokratîk

29-Partiya Asûr a Demokratîk

30-Partiya Pêşerojê ya Sûriyê