Unterstützungsaufruf für Efrîn-Flüchtlinge in Şehba

Unter den aus Efrîn geflüchteten Menschen in Şehba breiten sich Krankheiten aus, weil es nicht genügend Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten gibt. Fünf Menschen sind bereits gestorben.

Der Kurdische Rote Halbmond (Heyva Sor a Kurd) versucht trotz eingeschränkter Möglichkeiten, die vor der türkisch-dschihadistischen Invasion aus Efrîn geflohenen Menschen in dem benachbarten Kanton Şehba gesundheitlich zu versorgen. Es wurde notdürftig ein Krankenhaus eingerichtet, außerdem gibt es mehrere Gesundheitszentren.

Da die Region unter einer Blockade steht, gibt es nicht genügend Medikamente und medizinische Geräte. Schwerkranke können nicht in Krankenhäuser außerhalb des Kantons verlegt werden. Aus diesem Grund breiten sich Krankheiten aus und Kranke sterben, obwohl sie hätten gerettet werden können.

Mihemed Şêxo arbeitet in der Leitung des neuen Avrîn-Krankenhauses in Şehba und erklärt zu der unzureichenden Gesundheitsversorgung der aus Efrîn vertriebenen Menschen: „Viele der Kranken müssten dringend in andere Krankenhäuser verlegt werden. Wir haben dreißig Krebs-Patienten, die dringend behandelt werden müssen. Außerdem gibt es 27 Tuberkulose-Fälle und sieben Patienten, die an Thalassämie, also Mittelmeeranämie, leiden. Auch sie brauchen sofortige medizinische Behandlung. 450 Patienten warten auf die Genehmigung, den Kanton verlassen zu dürfen.“

Der Krankenhausleiter ruft humanitäre Hilfsorganisationen dazu auf, die Region zu besuchen, die Problematik mit eigenen Augen zu begutachten und weitere Todesfälle zu verhindern.

Aufgrund von fehlenden Behandlungsmöglichkeiten sind in Şehba bisher Beyrem Dede (1), Selah Îbrahîm (45), Mehmûd Meimo (20), Selah Mihemed (56) und seine Tochter Meryem Ebdo (15) verstorben.