Unsere Geschichte gegen eure Besatzung

„Der türkische Staat greift die Geschichte, die Erinnerung, das Bewusstsein, die Identität und Kultur Efrîns an. Wir werden uns mit unserer Geschichte, unserer Kultur und unserer Erinnerung den Besatzungsabsichten entgegenstellen.

Während die invasiven Angriffe der türkischen Armee auf den nordsyrischen Kanton Efrîn bereits seit 15 Tagen anhalten, fliegt die türkische Luftwaffe Angriffe auf die Kultur und Geschichte Kurdistans. Viele historische und archäologische Stätten wurden bereits durch die Bombardierungen zerstört. Der historische Tempel Ayn Dara, der eine 3000-jährige Geschichte aufweist, ist durch die Luftschläge der türkischen Streitkräfte fast komplett vernichtet worden.

Hamid Nasir, der Ko-Vorsitzende des Kulturlandschaftsschutzes im Kanton Efrîn, erklärte, dass die Angriffe des türkischen Staates auf historische Stätten einem kulturellen Völkermord gleichkämen und als Angriffe auf das Erinnerungsvermögen gewertet werden. Die Vereinten Nationen forderte er zum Handeln auf.

Angriffe auf Identität und Erinnerung

Nasir glaubt, dass die zerstörten Kulturstätten bewusst ausgewählt worden sind. Die Verbrechen an der Menschlichkeit des türkischen Staates erklärt er mit diesen Worten: „Der türkische Staat greift die Geschichte, Erinnerung, das Bewusstsein, die Identität und Kultur von Efrîn an. Wir leiden unter dieser Zerstörung und den Plünderungen. Hier wird Geschichte, die eine 3000-jährige Vergangenheit aufweist, geplündert. Seit dem 27. Januar finden systematische Angriffe auf archäologische Stätten statt.“

Mit unserer Geschichte werden wir Widerstand leisten

An die internationalen Institutionen, insbesondere die Vereinten Nationen, richtet Hamid Nasir folgenden Aufruf: „Mit diesen Angriffen wird beabsichtigt, die Geschichte des kurdischen Volkes auszulöschen. Die Wurzeln der kurdischen Vergangenheit sollen ausgetrocknet werden. Wir erleben auch in Südkurdistan die Zerstörung historischer Stätten. Das, was in Südkurdistan geschieht, soll auch in Efrîn in die Tat umgesetzt werden. Auf diese Weise versuchen sie, die Kurd*innen auszulöschen. Die AKP versucht in Efrîn zu wiederholen, was sie in Nordkurdistan bereits getan hat. Hasankeyf steht kurz vor der Vernichtung. Wir werden uns mit unserer Geschichte, unserer Kultur und unserer Erinnerung den Besatzungsabsichten entgegenstellen. Weder Efrîn noch unsere Geschichte können vernichtet werden.“