Turkmenen in Minbic: „Nicht in unserem Namen“

In der von türkischer Besatzung bedrohten Stadt Minbic lebende Turkmenen lehnen es ab, dass in der Türkei Propaganda für ihre Befreiung gemacht wird. „Wir sind hier sehr glücklich und leben in Frieden“, sagen sie.

In der nordsyrischen Stadt Minbic (Manbidsch) leben neben Arabern auch kurdische, armenische, aramäische und turkmenische Menschen. Vor allem die turkmenische Bevölkerung wird vom türkischen Staat als Mittel der Propaganda genutzt, um eine Militärinvasion in Nordsyrien zu legitimieren. Die turkmenischen Brüder müssten von kurdischen Terroristen befreit werden, heißt es in den türkischen Medien.

Gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA zeigten sich Menschen turkmenischer Herkunft in Minbic verärgert darüber. „Wir sind alle ein Teil der syrischen Gesellschaft, wir lassen uns nicht spalten“, erklärte die Turkmenin Kifaa Ahmed, die in Minbic lebt. „Eine türkische Besatzung lässt sich durch nichts legitimieren. Wir leben hier in Ruhe und Sicherheit. Alle Turkmenen in Minbic verurteilen die Drohungen des türkischen Staates und lehnen es ab, dass in ihrem Namen gesprochen wird, um eine Besatzung zu legitimieren.“

Umer Weys, ein weiterer turkmenischer Bewohner von Minbic, äußerte sich ebenfalls ablehnend zu einer türkischen Invasion: „Wir wollen nicht, dass die Türkei unser Land besetzt. Wir lehnen es ab, unter dem Dach dschihadistischer Milizen zu leben, denn wir sehen ja, wie es den Menschen in den vom türkischen Staat besetzten Gebieten ergeht.“ Die Völker der Region seien sehr gut in der Lage, sich selbst zu verwalten, dafür seien sie auf niemanden angewiesen, so Umer Weys.