Türkische Luftwaffe bombardiert Qendîl, Asos und Pişder

Die türkische Luftwaffe hat zeitgleich Dörfer in den südkurdischen Regionen Qendîl, Asos und Pişder bombardiert. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist noch ungewiss.

Kampfflugzeuge der türkischen Armee haben am Freitagvormittag Dörfer in ländlichen Regionen Südkurdistans bombardiert. Ziel der zeitgleich um etwa 10.30 Uhr Ortszeit erfolgten Luftangriffe waren Siedlungen im Qendîl-Gebirge sowie in den Asos-Bergen und bei Pîşder nördlich von Silêmanî. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist noch unklar. Durch die Angriffe dürften Anbauflächen und Obstgärten jedoch großflächig zerstört worden sein.

In Qendîl wurden Bombardierungen im Balayan-Wadî und den Dörfern Xezne und Koyle sowie an den Bergen Bêrimke und Ehmedê verzeichnet. In Pîşder attackierten Kampfbomber die Dörfer Serkepkan und Sêweysê. Gesicherte Informationen hinsichtlich der Luftschläge am Çiyayê Asos liegen noch nicht vor.

Tägliche Luft- und Bodenangriffe auf Südkurdistan

Die türkische Armee greift beinahe täglich südkurdisches Territorium an. Nicht nur der Rückzugsraum der Guerilla liegt im Visier von Luft- und Bodentruppen des Nato-Mitgliedsstaates, auch Siedlungsgebiete der angestammten Zivilbevölkerung werden gezielt bombardiert, um die Menschen zu vertreiben. Dabei werden auch chemische Kampfstoffe eingesetzt. Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) sind allein im letzten Monat 548 Menschen aus der Gemeinde Kanî Masî im Krankenhaus behandelt worden, weil sie gesundheitliche Probleme und Symptome hatten, die vermutlich durch chemisches Gas verursacht wurden, darunter brennende Augen, verschwommenes Sehen, vorübergehende Blindheit, akute Kopfschmerzen, Nasenbluten, Kurzatmigkeit und Hautausschläge. Guerillagebiete in Avaşîn werden bereits seit Monaten mit C-Waffen angegriffen, mehrere Kämpferinnen und Kämpfer der HPG und YJA Star sind in Folge dieser Angriffe ums Leben gekommen.