Der Journalist Kawa Tolhildan verfolgt die türkische Invasion den Medya-Verteidigungsgebieten und den dagegen geführten Widerstand der Guerilla vor Ort und hatte die Gelegenheit, mit Guerillakommandant:innen über die Berichte zum Einsatz verbotener Chemiewaffen durch die türkischen Armee zu sprechen. Die HPG hatten Ende September über einen neuen chemischen Kampfstoff informiert, der seit einigen Wochen angewendet wird. Offenbar ist diese Chemiewaffe deutlich stärker, berichtet Kawa Tolhildan aus Südkurdistan:
„Liebe Zuschauer:innen, wie Sie wissen, leistet die Guerilla nun bereits seit über fünf Monaten in den Medya-Verteidigungsgebieten Widerstand. Vor wenigen Tagen haben sich die Volksverteidigungskräfte HPG in einer offiziellen Erklärung zum Einsatz chemischer Waffen durch den türkischen Staat geäußert. In der Erklärung wurde die Öffentlichkeit darüber informiert, dass der türkische Staat seit dem vergangenen Monat eine neue Waffe einsetzt. Wir hatten die Gelegenheit, diesbezüglich direkt mit Mitgliedern und Kommandant:innen der Guerilla zu sprechen und zusätzliche Informationen über diese neue Waffe zu erhalten.
„Deutlich stärker als die bisher verwendeten Waffen“
Laut unseren Informationen ist die Wirkung dieser neuen Waffe, die vom türkischen Staat eingesetzt wird, deutlich stärker als die bisher verwendeten Waffen. Die Explosionswirkung dieser Waffe wurde uns wie eine Art Erdbeben beschrieben. Sie ist enorm stark. Zudem wurde uns berichtet, dass sich nach der Explosion ein extrem unausstehlicher Geruch verbreitet, der anders ist als das Gas, das bisher eingesetzt wurde. Das bisher verwendete Gas war wohl grau und roch wie verbrannter Zucker. Doch die seit kurzem eingesetzte neue Waffe ist von der Explosionswirkung her viel stärker und verbreitet zudem einen extrem ekligen Geruch. Uns wurde von Mitgliedern der Guerilla auch berichtet, dass das neue Gas bei Hautkontakt die Haut rot werden lässt und den menschlichen Körper langsam zersetzt. Also dieses Gas zersetzt das Fleisch des menschlichen Körpers.
„Höhepunkt des entschlossenen Guerillawiderstandes“
Gegen diese neue Waffe leistet die Guerilla insbesondere in den südkurdischen Gebieten Zap, Metina und Avaşin entschlossen Widerstand. Die Guerilla kämpft gegen diese Art von Waffen. Also gegen Waffen, die das Fleisch des menschlichen Körpers zersetzen. Gegen solch eine grenzenlose Barbarei und Brutalität kämpft die Guerilla. Laut den uns zur Verfügung stehenden Informationen wurden in den vergangenen knapp sechs Monaten fast 300 Mal chemische Waffen gegen die Guerilla eingesetzt. Der Großteil dieser Einsätze erfolgte in den vergangenen zwei Monaten.
Wir haben auch bereits darauf hingewiesen, dass seit dem vergangenen Monat ein neuartiges Gas eingesetzt wird. Zweifelsfrei verdeutlicht der Einsatz dieser Waffe durch den türkischen Staat, dass er gegen den Widerstand der Guerilla verloren hat. Und es verdeutlicht die Ausweglosigkeit des hegemonialen Systems, dem es nicht gelingt, das kurdische Volk zu brechen. Deshalb greifen diese Kräfte heute das Zentrum des Widerstandes, die Berge Kurdistans an und möchten dieses Jahr dort ihr Ziel erreichen. Doch wir sind heute Zeug:innen eines neuen Höhepunktes des entschlossenen Guerillawiderstandes in den gesamten Medya-Verteidigungsgebieten gegen all diese Angriffe.“