Türkische Grenzsoldaten verletzen Zivilisten in Amûdê

Erneut haben türkische Grenzsoldaten das Feuer auf Zivilisten in Rojava eröffnet. Bei dem Beschuss wurde der Schäfer Dawud Mihemed verletzt.

In der westkurdischen Stadt Amûdê im nordsyrischen Kanton Qamişlo haben türkische Grenzsoldaten erneut das Feuer auf Zivilisten eröffnet. Bei dem Angriff am gestrigen Montag wurde der 51-jährige Dawud Mihemed am Bein verletzt. Das berichtet die in Rojava ansässige Nachrichtenagentur ANHA. Der Schäfer hatte demnach seine Tiere zur Weide in Grenznähe geführt, als der Beschuss einsetzte. Im ANHA-Gespräch erklärte er: „Wir befanden uns etwa einen halben Kilometer von der Grenzmauer entfernt, als plötzlich Schüsse fielen. Als ich merkte, dass mein Bein blutet, warf ich mich auf den Boden. Ich versuchte mich so vor dem Beschuss zu schützen, da die Soldaten willkürlich in meine Richtung schossen. Später brachten mich die Anwohner ins Krankenhaus“, berichtet der Schäfer.

Zivilbevölkerung soll vertrieben werden

Die Angriffe türkischer Grenzsoldaten auf die zivile Bevölkerung Nordsyriens zielen offenbar darauf ab, die Menschen aus ihrer eigenen Heimat zu vertreiben. Das bestätigt auch Dawud Mihemed: „Angriffe wie diese durch den türkischen Besatzerstaat sollen bezwecken, uns zur Flucht zu zwingen. Auf diesen Ländern haben aber schon unsere Vorfahren gelebt. Es war das Blut der Gefallenen, das unsere Heimat befreit hat. Wir werden sie niemals verlassen. (Der türkische Präsident) Erdoğan spricht Drohungen gegenüber Nord- und Ostsyrien aus, behauptet aber, nicht gegen uns vorzugehen. Ich habe lediglich meine Schafe gehütet. Stellen meine Schafe und ich ein Sicherheitsproblem für die Türkei dar? Warum wurde auf mich geschossen? Wir wissen nur zu genau, dass die Türkei beabsichtigt, uns Kurden zu massakrieren“.