Türkische Armee zerstört Häuser in Şêra

Die türkische Besatzungsarmee hat mit Unterstützung dschihadistischer Hilfstruppen im Dorf Kurtluk im Bezirk Şêra in Efrîn 25 Häuser und eine Olivenöl-Fabrik eingerissen.

Tausende Häuser und Geschäfte sind im nordsyrischen Kanton Efrîn von Besatzungstruppen geplündert worden. Im Dorf Kurtluk in Şêra sind die Häuser nach der Plünderung mit Bulldozern eingerissen worden. Auch eine Produktionsstätte für Olivenöl wurde komplett zerstört.

Einer der betroffenen Hausbesitzer ist I.B. Als die Bewohner das Dorf aufgrund der Angriffe verlassen mussten, war an den Häusern noch kein größerer Sachschaden entstanden. Erst hinterher habe das türkische Militär die Häuser mit Bulldozern eingerissen, erzählt er: „25 Gebäude und über 200 Olivenbäume wurden dem Erdboden gleichgemacht. Selbst wenn wir es wollten, könnten wir nicht ins Dorf zurückkehren, weil es dort nichts mehr gibt, was uns gehört.“

I.B. zählt die betroffenen Dorfbewohner auf: „Die Häuser von Cuma Ebu Selbi, von Hemzî Şebê und von Qadir Şêx Mistefa, der Araber ist, wurden eingerissen. Auch die von Şêx Ehmed und Mihemed Şêx, die beiden sind ebenfalls Araber. Die Häuser von Merkîd und Ehmed Fatimê wurden zerstört. Hecî Murêd hatte eine Olivenöl-Fabrik, die ebenfalls komplett zerstört wurde. Fast die Hälfte des Dorfes wurde niedergerissen. In die erhaltenen Häuser sind Milizen aus Ghouta und anderen uns nicht bekannten Orten gezogen. Wie wir gehört haben, ist das ganze Dorf voll mit ihnen.“

„Es ist alles geplündert worden“

Auch das Haus und das Geschäft von A.S.R. und seiner Angehörigen aus Efrîn wurden geplündert. „Wir haben in drei Generationen zusammengewohnt. In unserem Haus und unserem Laden waren Gegenstände, die drei Transporter gefüllt haben. Es ist alles weggebracht worden. Auf unser Dorf wurden keine Luftangriffe geflogen, aber es schlugen ständig Granaten ein, jede Nacht bis zum Morgen. Morgens bin ich immer losgegangen, um zu gucken, welches Haus getroffen wurde. Einmal habe ich innerhalb einer Stunde 29 Granateneinschläge gezählt. Wir mussten das Dorf verlassen. Ich wünschte, ich wäre dort geblieben. Ich bin ein alter Mensch, wären meine Frau und ich doch geblieben und dort gestorben. Unsere Kinder haben es nicht zugelassen. Sie haben uns weggebracht. Alles, was wir hatten, ist geplündert worden. Jetzt halten sich die Dschihadisten dort auf.“