Tote und Verletzte nach Anschlag in Serêkaniyê

Bei einem Anschlag gegen einen Kontrollpunkt der Besatzungstruppen in Tell Halaf westlich von Serêkaniyê sind sechs Personen getötet worden, mindestens 15 weitere wurden verletzt.

Bei einem Anschlag gegen einen Kontrollpunkt der Invasionstruppen in Tell Halaf westlich der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone Serêkaniyê (Ras al-Ain) sind am Donnerstag mindestens sechs Personen getötet worden, weitere fünfzehn wurden teils schwer verletzt. Die Explosion, ausgelöst durch eine Fahrzeugbombe, ereignete sich am späten Nachmittag vor einem Posten, der gemeinsam von der islamistischen Miliz „Furqat al-Hamza“ und der „Militärpolizei“ betrieben wird. Beide Gruppierungen gehören zur Proxyarmee der Türkei, der sogenannten „Syrischen Nationalarmee“ (SNA).

Ben den Toten handele es sich um Angehörige der „SNA“, wie es heißt. Weitere Angehörige sollen verletzt sein, ob auch Zivilisten betroffen sind, ist unklar. Der heutige Anschlag in Tell Halaf ist bereits der fünfte innerhalb einer Woche in Serêkaniyê. Nahezu täglich kommt es mittlerweile in der illegalen Besatzungszone zu tödlichen Anschlägen.

Tell Halaf grenzt an Serêkaniyê und gilt als eine der ältesten Siedlungen der Region. Zwischen 6.000 und 5.300 vor unserer Zeitrechnung befand sich hier eine spätneolithische Siedlung. Heute befindet sich der Ort unter der Kontrolle von Islamisten | Foto: Violation Documentation Center Northern Syria

 

Völkerrechtswidrige Besatzung dauert an

Seit letztem Oktober führt das Nato-Mitgliedsland Türkei gemeinsam mit dschihadistischen Milizen einen Angriffskrieg gegen die selbstverwalteten Gebiete in Nord- und Ostsyrien. Mehr als 300.000 Menschen sind seit der durch Russland und die USA abgesegneten Besetzung der Städte Serêkaniyê und Girê Spî (Tall Abyad) von ihren Wohnorten gewaltsam vertrieben worden. Die Türkei setzt mit ihrem Völkerrechtsbruch konkrete Schritte in Richtung einer Annexion Nord- und Nordostsyriens, um ihre Staatsgrenzen auszuweiten. Auf Seiten der internationalen Staatengemeinschaft blieb es bislang nur bei Lippenbekenntnissen und leeren Versprechungen, die letztlich nur der Beschwichtigung der kritischen Öffentlichkeit dienten. Konkrete Schritte, um den völkerrechtswidrigen Angriff zu beenden, wurden nicht eingeleitet.