Tote bei US-Luftangriffen in Ostsyrien

Bei US-Luftangriffen in Deir ez-Zor sind nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte neun Angehörige Iran-gestützter Milizen getötet worden. Die USA rechtfertigen den Einsatz als Selbstverteidigung.

Bei US-Luftangriffen im ostsyrischen Deir ez-Zor sind nach Angaben von Aktivisten neun Menschen getötet worden. Die Opfer gehörten zu Iran-gestützten Milizen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bestätigte den von F-15-Jagdfliegern durchgeführten Einsatz. Ziel sei ein Waffenlager gewesen, das von Irans Revolutionsgarden sowie deren Verbündeten genutzt worden sei. Es war das zweite Mal in weniger als zwei Wochen, dass die USA Einrichtungen pro-iranischer Gruppen in Ostsyrien bombardiert haben.

Austin betonte, es habe sich um einen Präzisionsschlag zur Selbstverteidigung gehandelt, der eine Reaktion auf die jüngsten Attacken gegen US-Kräfte in der Region sei. US-Präsident Joe Biden habe die Aktion angeordnet, um deutlich zu machen, dass die Vereinigten Staaten sich selbst, ihr Personal und ihre Interessen verteidigten. Die USA seien darauf vorbereitet, weitere notwendige Maßnahmen zum Schutz der eigenen Bevölkerung und Einrichtungen zu ergreifen. „Wir raten dringend von jeder Eskalation ab“, so Austin. Inwieweit die Luftschläge erfolgreich waren, blieb offen.

In den vergangenen Wochen waren US-Stützpunkte in Syrien und im Irak zunehmend Angriffen Iran-naher Milizen ausgesetzt, die sich unter dem Dach der Gruppierung „Islamischer Widerstand im Irak“ organisieren. Sie haben nach Angaben der US-Regierung seit dem 17. Oktober mindestens 40 Angriffe auf US- und Koalitionstruppen verübt, davon 22-mal im Irak und 18-mal in Syrien. Die Angriffe mit Drohnen und Raketen seien nicht erfolgreich gewesen und es habe „keine ernsthaften Verletzungen“ von US-Soldaten gegeben, hieß es von US-Seite.

Die Angriffe auf westliche Truppen in der Region verschärfen Sorgen, dass sich der Krieg in Israel zu einem größeren Konflikt ausweiten könnte. Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober ist die Sicherheitslage im gesamten Nahen Osten angespannt. Zur Abschreckung haben die USA zusätzliche Soldaten in die Region geschickt sowie Kriegsschiffe und Luftwaffengeschwader ins östliche Mittelmeer verlegt. Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird wie viele weitere islamistische Milizen von Iran finanziell und mit Waffen unterstützt.

Titelbild: US-Soldaten bei einer gemeinsamen Patrouillefahrt mit den QSD in Nordsyrien, 2023 | Staff Sgt. Julio Hernandez | Combined Joint Task Force | Gemeinfrei