In der ostsyrischen Region Deir ez-Zor sind am Samstag zwei Angehörige der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) von Unbekannten erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich in der Kleinstadt Al-Shahil, etwa vierzig Kilometer östlich von Deir ez-Zor. Die Angreifer waren auf Motorrädern unterwegs und konnten unerkannt entkommen. Ob inzwischen Hinweise zu den Tätern vorliegen, ist unklar. Vermutet werden hinter der Tat jedoch Schläferzellen des Regimes oder der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS).
In der selbstverwalteten Region Deir ez-Zor existiert ein weites Netzwerk von IS-Zellen. Trotz Konkurrenz des syrischen Regimes und der Türkei haben beide Regionalmächte ein großes Interesse an der Destabilisierung der Region und zielen auf die Zerschlagung der Selbstverwaltung ab. Als Mittel zu diesem Zweck genießt der sogenannte IS in der Region die Unterstützung beider Mächte. Daraus resultierten in den letzten Monaten zunehmende Aktivitäten der Dschihadisten. Die Anschläge richten sich im Besonderen gegen Stammesälteste und Personen aus den verschiedenen Bevölkerungsgruppen Ostsyriens, die der Autonomieverwaltung nahestehen.
Seit Anfang des Jahres kommt es immer häufiger auch zu Anschlägen gegen Mitglieder der QSD. Vor einer Woche wurde im Dorf Ezbet im Norden von Deir ez-Zor ein QSD-Kämpfer von einem fahrenden Motorrad aus erschossen. Einen Tag zuvor sind ebenfalls in Al-Shahil zwei Kämpfer verletzt worden, nachdem Unbekannte eine RPG-7-Granate auf ihren Kontrollpunkt abgefeuert hatten. Die QSD haben zusammen mit den Koalitionstruppen der internationalen Anti-IS-Allianz ihre Anti-Terror-Operationen in den östlichen Regionen von Syrien intensiviert.