Zwölf Jahre Rojava-Revolution
Die Bewegung für eine demokratische Gesellschaft (TEV-DEM) hat die Bevölkerung der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien zum Feiern der Revolution von Rojava aufgerufen. Die Revolution vom 19. Juli 2012 habe in Kobanê begonnen und die „Hoffnung der Völker aufblühen“ lassen, erklärte die Organisation im Vorfeld des Jahrestags in einer Mitteilung.
In den vergangenen zwölf Jahren habe es große soziale, kulturelle und politische Änderungen gegeben, die Fähigkeit zur Selbstverteidigung sei gewachsen. TEV-DEM wies auf die führende Rolle von Frauen und Jugend hin und betonte, die Demokratische Selbstverwaltung (DAANES) sei zu einer aktiven politischen und gesellschaftlichen Kraft geworden und verteidige mit großem Einsatz die Errungenschaften der Revolution.
In der Erklärung wurde auf die fortgesetzten Besatzungsangriffe der Türkei auf Nordsyrien aufmerksam gemacht: Der türkische Staat greife die Region an und nutze die internationalen Bedingungen aus, um die Revolution zunichte zu machen und den Willen der Bevölkerung zu brechen. Der vom türkischen Staat unternommene Rachefeldzug richte sich nicht nur gegen die Menschen vor Ort, sondern auch gegen Abdullah Öcalan als Ideengeber der Revolution.
Während die türkische Armee eine Invasion in Südkurdistan durchführe und Erdogan einen Neuanfang in den Beziehungen zu seinem syrischen Kompagnon Baschar al-Assad suche, sei das grundlegende Ziel des türkischen Staates, die Besatzung zu legitimieren, die Bevölkerung mürbe zu machen und die Revolution vom 19. Juli scheitern zu lassen.
TEV-DEM rief die Menschen in der Region dazu auf, den Jahrestag der Revolution zu feiern und sich für den revolutionären Volkskrieg zu rüsten, um das historische Erbe zu schützen und Besatzung und Verrat zu verhindern.
TEV-DEM: Gegenmacht zur Autonomieverwaltung
TEV-DEM wurde 2011 gegründet, um das demokratische System der Kommunen und Räte in Rojava aufzubauen. Mit der Entstehung der Autonomen Föderation Nord- und Ostsyrien hat sich die Rolle der Bewegung gewandelt, da diese Aufgabe von der Selbstverwaltung übernommen wurde. Seit 2018 gilt TEV-DEM als Dachorganisation der Zivilgesellschaft, insbesondere für Gewerkschaften und andere Institutionen. TEV-DEM fungiert somit als Gegenmacht zur Autonomieverwaltung, um die Entstehung staatsähnlicher Strukturen zu verhindern und den demokratischen Konföderalismus zu fördern.