Nach Informationen der Nachrichtenagentur ANHA kam es bei Tel Rifat zu einem Drohnenangriff auf eine Stellung syrischer Regimesoldaten. Dabei wurden zwei Soldaten verletzt. Der Angriff fällt mit dem Syriengipfel zwischen den Regierungschef Russlands, des Iran und der Türkei in Teheran zusammen. Dort plant Erdoğan Zustimmung für seine Invasion in Nord- und Ostsyrien zu erhalten. Das Baath-Regime hatte zuvor angekündigt, keine Invasion zulassen zu wollen, und seine Truppen an der Grenze verstärkt. Der Angriff kann somit als Warnung an Syrien interpretiert werden, zumal Drohnenschläge in der Regel wesentlich gezielter als Artillerieangriffe erfolgen. Erst am Montag war eine Sicherheitseinrichtung des syrischen Regimes in Til Rifat ebenfalls von einer türkischen Drohne attackiert worden.

Frau bei Şêrawa verletzt

Auch die türkischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung gehen ungebremst weiter. Bei einem Artillerieangriff auf das Dorf Meyasê (Mayassa) in Efrîn-Şêrawa wurde eine 30-jährige Frau verletzt. Sie befindet sich im Moment im Krankenhaus.

Angriffe wie diese stellen ungeahndete Kriegsverbrechen dar. Während Artillerieangriffe auf die Zivilbevölkerung in der Ukraine zu Recht zum Thema gemacht werden, sehen viele im gleichzeitigen Schweigen zu den oft tödlichen Angriffen auf Nord- und Ostsyrien einen Ausdruck der Doppelstandards der Hegemonialmächte und ihrer Bündnissysteme.