Der schwedische Botschafter Fredrik Florén besuchte zusammen mit einer Delegation die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien. Die Abordnung kam am Donnerstag im Ressort für Außenbeziehungen der Autonomieverwaltung in Qamişlo zusammen, um die Übergabe von mehreren IS-Frauen und Kindern im Rahmen konsularischer Betreuung zu organisieren. Empfangen wurde die Delegation von dem stellvertretenden Außenbeauftragten Fanar Al-Kait, Nafiye Mihemed vom Vorstandsausschuss, dem Vorsitzenden der nordostsyrischen Europavertetung, Wazêwaz Xelîl, und der YPJ-Vertreterin Lana Hisên.
Bei dem Treffen wurden die Dokumente zur Übergabe der IS-Frauen und ihrer Kinder unterzeichnet. Gleichzeitig waren auch die ökonomische und politische Situation in der Region Thema. Insbesondere der IS-Angriff auf das Sina-Gefängnis in Hesekê wurde diskutiert.
Al-Kait kritisierte die internationalen Mächte und warf ihnen vor, ihre Verantwortung für ihre Staatsangehörigen, die sich dem IS angeschlossen haben und nun in Nord- und Ostsyrien interniert sind, nicht wahrzunehmen. „Die Selbstverwaltung benötigt wirtschaftliche und politische Unterstützung, um die Situation in Lagern, Gefängnissen und Rehabilitationszentren zu verbessern und den Terrorismus zu beenden“, sagte Al-Kait. Der Politiker betonte: „Die Türkei greift jeden Tag von den besetzten Gebieten Serêkaniyê, Efrîn und Girê Spî aus an und begeht dort Verbrechen gegen die Menschlichkeit, um den Frieden in der Region zu stören und die selbstverwalteten Gebiete zu destabilisieren.“
Fredrik Florén ist Botschafter in der Abteilung für konsularische und zivilrechtliche Angelegenheiten des schwedischen Außenministeriums
Schwedens Botschafter Fredrik Florén erklärte: „Wir haben über die tragischen Ereignisse in Hesekê gesprochen. Ich möchte im Namen von Schweden unser tiefstes Beileid für die Angehörigen der Sicherheitskräfte mitteilen, die bei diesem furchtbaren Angriff des IS auf dieses Gefängnis gefallen sind. Es handelt sich hier um eine konsularische Mission, die Selbstverwaltung hat entschieden, schwedische Frauen nach Ermittlungen zu überstellen. Unsere Mission ist es, diese Frauen und Kinder sicher zurückzubringen.“ Anschließend wurden die Frauen und Kinder übergeben. Diese befinden sich Berichten zufolge im Moment auf dem Weg nach Schweden.