Schwedische Abordnung führt Gespräche mit QSD-Kommandantur

Die schwedische Abordnung unter Leitung des Syrien-Sondergesandten für humanitäre Angelegenheiten, Per Örnéus, ist in Hesekê mit der QSD-Kommandantur zusammengetroffen. Dabei wurden Fragen über den Ausbau der bilateralen Beziehungen behandelt.

Die Abordnung des schwedischen Außenministeriums unter Leitung des Diplomaten Per Örnéus ist in Hesekê mit der Kommandantur der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) zusammengetroffen. Bei dem Gespräch unter Ausschluss der Öffentlichkeit, an dem aus dem Lager der QSD Generalkommandant Mazlum Abdi, der QSD-Verantwortliche für Außenbeziehungen, Rêdûr Xelîl, sowie die YPJ-Kommandantin Newroz Ehmed und die Sprecherin der Frauenverteidigungseinheiten, Nesrîn Abdullah, teilnahmen, wurden sicherheitspolitische Fragen erörtert. Zuvor stattete die Delegation dem Dachverband der Frauenbewegung Kongreya Star einen Besuch ab. Für den Abend ist ein Treffen mit Vertreter*innen der „Parteien der geeinten Nation Kurdistan“ (PYNK) geplant.

Per Örnéus wies im Vorfeld der Zusammenkunft mit den QSD darauf hin, dass es sich bei der Delegationsreise nach Nord- und Ostsyrien um die zweite ihrer Art handele. „Seit unserem ersten Besuch hier hat sich viel verändert. Zahlreiche Orte, die wir im letzten Jahr besuchen konnten, befinden sich mittlerweile in den von der Türkei besetzten Gebieten“, stellte Örnéus fest. Der Abordnung gehören neben Per Örnéus, dem Leiter der Abteilung für multilaterale Entwicklungszusammenarbeit des schwedischen Außenministeriums, auch Thomas Marcus aus demselben Ressort sowie Evin Çetin vom Europäischen Friedensinstitut EIP in Brüssel an.

Debatte um politische und militärische Unterstützungsmechanismen

Im Anschluss an das Treffen äußerte Newroz Ehmed zu den Inhalten, dass ein intensiver Austausch zum Ausbau der bilateralen Beziehungen im Hinblick auf den Kampf gegen Zellenstrukturen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und damit dem Schutz der internationalen Gemeinschaft vor Bedrohungen durch den IS stattgefunden habe. „Darüber hinaus haben wir die Frage erörtert, wie die politischen und militärischen Unterstützungsmechanismen für die Region aussehen sollten. Ein weiteres wichtiges Thema, das wir gemeinsam behandelten, war die Situation der gefangenen IS-Mitglieder in den Haftanstalten und Internierungslagern in unseren Regionen”, erklärte Ehmed.  

Nachhaltige Entwicklungen für gesamte Region

Nach Angaben der erfahrenen YPJ-Kommandantin wurde auch der Aspekt erörtert, eine zufriedenstellende Lösung zum Aufbau strategischer Beziehungen zwischen Schweden und Nordostsyrien zu entwickeln, die sich nachhaltig auf die gesamte Region auswirken. „In diesem Sinne fand zur Stärkung der Demokratie und der Stabilität auch ein Austausch über die allgemeine Lage in Syrien und den Nachbarländern statt. Behandelt wurden auch die Gespräche zwischen den verschiedenen Kräften für eine innerkurdische Annäherung und die dabei erzielten Einigungen.“

Ehmed äußerte sich anerkennend zur Position Schwedens zu Nord- und Ostsyrien, zu den Bemühungen Stockholms in militärischer, politischer und humanitärer Hinsicht, sowie zur Haltung des skandinavischen Landes gegenüber der Türkei. Erst vergangene Woche hatte die schwedische Außenministerin Ann Linde die AKP-Regierung erneut zum Rückzug aus Syrien aufgefordert. Daraufhin drohte ihr türkischer Amtskollege Mevlüt Çavuşoğlu mit der Grenzöffnung für Flüchtlinge. Per Örnéus signalisierte unterdessen weitere Unterstützung Schwedens für die Autonomiegebiete.