Rojava: Protest gegen Mauerbau an Grenze zu Şengal

In den nordostsyrischen Städten Şedadê und Dirbêsiyê haben sich viele Menschen versammelt, um gegen die Errichtung einer Mauer zur Şengal-Region zu protestieren.

Viele Menschen folgten dem Aufruf des Rats der Familien der Gefallenen von Hesekê und protestierten in der nordostsyrischen Grenzstadt Şedadê (asch-Schaddadi) gegen den Mauerbau entlang der Grenze zur südkurdischen Şengal-Region. Die Protestierenden traten für die Autonomie der ezidischen Region ein und verurteilten das Abkommen der südkurdischen PDK und der irakischen Regierung mit dem AKP/MHP-Regime über eine Zerschlagung der Selbstverwaltung.

Keine Mauer der Schande“

Farûq Tozo, Mitglied des Kantonsrat von Hesekê

Farûq Tozo (PYD) aus dem Kantonsrat von Hesekê sagte, beim Bau der Mauer gehe es darum, die Verbindung von Şengal nach Rojava abzuschneiden. Er erinnerte daran, dass genau auf dieser Linie unzählige Ezid:innen aus der Şengal-Region vor dem IS gerettet und die Befreiung der Region mit Hilfe der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) vorangetrieben wurde. Dazu sagte Tozo: „Jetzt wollen die irakische Regierung und die PDK eine Mauer der Schande zwischen beiden Gebieten errichten. Sie folgen damit der Agenda des türkischen Staats."

Versammlung in Dirbêsiyê

Zeynep Murad, Beraterin der Selbstverwaltung von Hesekê

In Dirbêsiyê hatte der Rat der Familien der Gefallenen gemeinsam mit der PYD zu einer Volksversammlung zum Mauerbau aufgerufen. Im Stadion der Stadt versammelten sich Vertreter:innen von Räten und zivilgesellschaftlichen Organisationen, um die Situation zu diskutieren. Zeynep Murad, Beraterin der Selbstverwaltung von Hesekê, analysierte die Lage vor dem Hintergrund der geopolitischen Entwicklungen und verurteilte die Kollaboration der PDK mit dem AKP/MHP-Regime. Sie unterstrich die Bedeutung der Volksverteidigungskräfte (HPG) in den Medya-Verteidigungsgebieten und sagte: „Die Guerillakämpfer:innen sind die Kinder des kurdischen Volkes. Die Guerilla wird den Widerstand niemals aufgeben. Sie wird den Widerstand nicht beenden, bis ein freies Kurdistan aufgebaut ist.“ Murad rief zur Einheit und Wachsamkeit gegenüber den türkischen Plänen auf.