Rojava-Kulturverein in der Schweiz eröffnet

In der Schweiz ist ein Rojava-Kulturverein gegründet worden. Die Eröffnungsfeier in Kloten fand am Sonntag im Beisein des AANES-Sprechers für auswärtige Angelegenheiten, Bedran Çiya Kurd, und vielen weiteren Gästen statt.

In Kloten im Kanton Zürich hat am Sonntag die Eröffnungsfeier des Rojava-Kulturvereins stattgefunden. An der Veranstaltung nahmen der Ko-Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses der AANES (Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien), Bedran Çiya Kurd, der AANES-Europasprecher Abdulkarim Omar, die Ko-Vorsitzende des CDK-S (Demokratische Kurdische Gemeinde Schweiz), Selma Sürer, Shleymun Elber Rhawî als Vertreter des Nationalrats Bethnahrin (ESU), der PYD-Vertreter Ali Omar, Azad Rojhelat von der Sprachbewegung Ostkurdistan, PJAK-Vertreter:innen und zahlreiche weitere Gäste teil.

Nach einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen des Massakers in Qamişlo vom 12. März 2004 begrüßten die Vereinsvorsitzenden Mahmud Hisên und Mûntaha Dêrik die Gäste und übergaben das Wort an Bedran Çiya Kurd. Der AANES-Sprecher sagte: „Heute ist der Jahrestag des Aufstands von Qamişlo. Dieser Aufstand richtete sich gegen Verleugnung, Vernichtung und Unterdrückung. Von Qamişlo bis Aleppo und Damaskus sind Dutzende Menschen gefallen. Diese Gefallenen sind die Grundlage der Revolution von Rojava am 19. Juli 2012. Die Errungenschaften in Nord- und Ostsyrien sind auch ihnen zu verdanken.“

Das Selbstverwaltungsmodell in Nord- und Ostsyrien sei eine Revolution aller dort lebenden Bevölkerungsgruppen, fuhr Çiya Kurd fort: „Was dort erkämpft wurde, sind die Errungenschaften aller Völker, und sie werden gemeinsam verteidigt. Alle Parteien und Organisationen müssen diese Revolution als ihre eigene betrachten und dementsprechend kämpfen. Auch dieser Verein muss in dieser Hinsicht eine wichtige Funktion einnehmen. Er wird das gemeinsame Haus aller Völker werden.“

Zur aktuellen Situation in Rojava erklärte Bedran Çiya Kurd, dass die Angriffe der Türkei unvermindert weitergehen: „Der türkische Staat will eine Verbindung zur Assad-Regierung aufbauen, um die Errungenschaften in Rojava zu vernichten. Er will antikurdische Bündnisse mit allen eingehen, alle sollen am Völkermord an den Kurdinnen und Kurden teilhaben. Dieses schmutzige Gesicht des türkischen Staates haben wir nach dem Erdbeben sehr deutlich gesehen. Den Erdbebenopfern in Bakur [Nordkurdistan] und Rojava wurde nicht geholfen und die Menschen starben in der Kälte unter den Trümmern. Hilfslieferungen wurden blockiert. Diese faschistische Mentalität zielt auf einen Genozid an unserem Volk ab.“

Nach weiteren Reden und einem Filmbeitrag wurde auf der Eröffnungsfeier des Rojava-Kulturvereins getanzt.