Rojava: Autonome Landwirtschaft senkt Lebensmittelpreise

In der Stadt Tirbespîyê im Kanton Qamişlo konnten durch die Produktion des eigenen Bedarfs vor Ort die Lebensmittelpreise deutlich gesenkt werden.

Die Bevölkerung von Tirbespîyê im Kanton Qamişlo hat erfolgreich damit begonnen, den eigenen Lebensmittelbedarf zu decken. Die Bevölkerung hat 828 Hektar landwirtschaftliche Fläche mit Gemüse bepflanzt, während gleichzeitig Granatapfel-, Aprikosen- und Olivenbäume sowie Weinreben gepflanzt wurden. Zuvor war in der Region auf Anweisung der syrischen Regierung ausschließlich Weizen angepflanzt worden. Fast alle Lebensmittel mussten in die Region importiert werden.

Neben dem Anbau von Obst und Gemüse wurden für die Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch und Eiern vier Hühnerhöfe und zehn Schaf- und Rinderzuchten angelegt. Durch die eigene Produktion sind die Preise auf den Märkten deutlich gesunken, ohne einen Verlust für die Produzent*innen darzustellen.

Der Händler Nezir Osman berichtet, dass sich die Preise mit der Zunahme der landwirtschaftlichen Eigenproduktion halbiert hätten. Laut Xalid Serhat, der eine Metzgerei betreibt, sind die Preise für Hühnerfleisch innerhalb eines Jahres von umgerechnet 5,60 Euro pro Kilo auf 2,70 Euro gefallen. Casim Meter aus Tirbespîyê erwähnt: „Nach der Revolution in Rojava und Nordsyrien wurde die ganze Region von allen Seiten umzingelt und die Grenzen geschlossen. Aus diesem Grund begann die Bevölkerung ihre Felder zu bearbeiten und eröffnete Bauernhöfe um ihren Bedarf zu decken. Mit diesen Schritten fielen die Lebensmittelpreise und alle Produkte werden nun zu dem von der Bevölkerung gewünschten Preis verkauft.“