Die Verbände der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben nach eigenen Angaben weitere Angriffe auf Stützpunkte der Türkei und ihrer dschihadistischen Hilfstruppen in der Besatzungszone Nordsyriens durchgeführt. Dabei sind mindestens sechs türkische Soldaten und ein islamistischer Söldner getötet worden, teilte das multiethnische Bündnis am Sonntag in einer Erklärung mit. Unter den Getöteten ist demnach auch ein ranghoher Offizier. Zudem wurden mehrere Angehörige der Besatzungstruppen verletzt.
Die Angriffe der QSD richteten sich den Angaben zufolge gegen Stützpunkte im seit 2019 besetzten Girê Spî (ar. Tall Abyad) sowie an der Kontaktlinie zur weiter südlich gelegenen Kleinstadt Ain Issa (ku. Bozanê), die im Gebiet der Autonomieregion von Nord- und Ostsyrien liegt. Zu den Details der Angriffe gaben die QSD an, dass am Freitagabend Stützpunkte in insgesamt sechs Dörfern im Westen und Südwesten von Girê Spî attackiert wurden: Yabîse, Ebdokê, Seyda, Cemacim, Tîna und Mezra.
Drei tote und ebenso viele verletzte Soldaten – einschließlich eines Offiziers – sind laut den Angaben das Ergebnis des Angriffs auf die Basis in Yabîse; in Ebdokê wurden demnach zwei türkische Militärs getötet und weitere drei verletzt. In Mezra wurde der Tod eines Söldners von den QSD festgestellt, fünf weitere Dschihadisten seien verletzt worden. Gesicherte Angaben über die Ergebnisse der Angriffe in Cemacim und Seyda liegen dem Bündnis nicht vor.
Vom Pressezentrum der QSD veröffentlichtes Video von Angriffen gegen türkische Stützpunkte
Am Samstag nahmen die QSD dann türkische Stützpunkte im ländlichen Umland von Ain Issa ins Visier. Getroffen wurde unter anderem die Basis in der Ortschaft Tîba (Khirbat at Tayyibah), die etwa zwanzig Kilometer nördlich der Kleinstadt liegt. Ob und wie viele Angehörige der Besatzungstruppen verletzt oder getötet wurden, konnte nicht sicher festgestellt werden. Ein anderer QSD-Angriff zielte auf einen Stützpunkt im Dorf Merdûde. Ein Soldat sei getötet worden, ein zweiter ist verletzt. „Mit diesen Angriffen sind beträchtliche Schäden auf den Basisgeländen der türkischen Armee verursacht worden“, heißt es von Seiten der QSD.
Die QSD führen seit Donnerstag gezielte Operationen gegen türkische Besatzungsstützpunkte durch. Damit reagiert das Bündnis auf die laufende Angriffswelle der türkischen Armee und ihrer Söldnertruppen gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien. Die QSD betonen, dass es sich bei ihren Aktionen um legitime Einsätze auf Grundlage des Selbstverteidigungsrechts handele. Am Sonntag kündigte ein Sprecher weitere Operationen an.