„Bereit, jeden Angriff auf die Region zu beantworten“

Die türkischen Angriffe auf Nord- und Ost nehmen seit Beginn des Ukraine-Krieges zu. Ferhad Canfeda, einer der Kommandant:innen der QSD, warnt davor, dass der türkische Staat neue Gebiete zu okkupieren versuche.

Insbesondere in den vergangenen zwei Wochen nehmen die türkischen Angriffe auf Nord- und Ostsyrien zu. Til Temir, Zirgan und Ain Issa befinden sich am stärksten im Visier der Aggressionen. Während die Artillerie die Landschaft willkürlich beschießt, kreisen Drohnen über der Region und versuchen, Aktivist:innen gezielt zu töten. Ferhad Canfeda, einer der Kommandant:innen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), warnt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ANHA, die Türkei bereite im Windschatten des Ukraine-Kriegs einen großangelegten Angriff vor.

Zehn neue Militärbasen an der Front vor Zirgan und Til Temir

Canfeda berichtet über die Situation vor Til Temir: „Das türkische Militär hat vom Dorf Menax bis Mariyê entlang der Til-Temir-Front zehn neue Basen errichtet. Nach unseren Informationen befinden sich in diesen Stellungen schwere Waffen wie Haubitzen, Raketen, Panzer und entwickelte Waffentechnologie.“

Die QSD haben alle notwendigen Maßnahmen ergriffen

Außerdem zeigten die türkischen Truppen eine außergewöhnlich hohe Aktivität an der Front, sagt Canfeda. Die QSD hätten von Zirgan bis Til Temir an allen Fronten die notwendigen Maßnahmen ergriffen und seien bereit, jeden Angriff auf die Region zu beantworten.

Regime unternimmt rein gar nichts

Canfeda spricht auch über die Rolle der Truppen des Regimes in Damaskus und sagt: „Seit 2019 hat das Regime in Damaskus entlang der Grenze Wachposten aufgestellt. Diese Kräfte sind nicht in der Lage, irgendetwas gegen militärische Aktivitäten in Syrien zu unternehmen. Seit Beginn des Einsatzes dieser Truppen wurden jeden Tag Schüsse auf ihre Stellungen abgefeuert, aber sie haben in keiner Weise auf die Angriffe des türkischen Staats und seiner Söldner reagiert.“ Er führt das Beispiel des Dorfes Um El-Xêr an. Dort habe es mehrere Bodenangriffe auf die Truppen des Regimes gegeben. Statt das Feuer der protürkischen Söldner zu erwidern, seien die Soldaten abgezogen. „Wenn unsere Kräfte nicht interveniert hätten, dann wäre das Dorf besetzt worden“, versichert Canfeda.