Während die ganze Welt Maßnahmen gegen das Coronavirus ergreift, nutzen der türkische Staat und seine Söldnertruppen die Situation zur Ausweitung ihrer Angriffe. In den letzten Wochen haben die Angriffe auf Dörfer und Siedlungen in der Umgebung von Girê Spî und Ain Issa an Intensität zugenommen. Türkische Kampfflugzeuge haben mehrfach die Schnellstraße M-4, Ain Issa und Çelebiyê überflogen. Während über Ain Issa ständig türkische Aufklärungsdrohnen kreisen, wurden die nach der Besatzung der Region im vergangenen Herbst errichteten Mauern bei den Dörfern Evdiko, Silîp Qeran und Carqilî wieder entfernt und Truppen in die Region transportiert.
Der Kommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in der Region Ain Issa, Erdal Kobanê, hat sich über die aktuellen Entwicklungen geäußert.
Türkei will Corona-Krise als Gelegenheit nutzen
Kobanê erklärt zur Lage in Ain Issa: „Die Besatzer wollen die Corona-Krise als Gelegenheit nutzen. Sie greifen hier an, um die Region zu besetzen. Dabei nehmen sie gezielt die Zivilbevölkerung ins Visier. Die Bevölkerung bleibt aufgrund des Virus in ihren Häusern und widersteht den Angriffen, erlebt aber eine sehr schwere Zeit. Der türkische Staat setzt alles daran, dass das Virus in unsere Region überspringt. Soweit wir wissen, wurden einige mit Covid-19 infizierte Personen nach Serêkaniyê, Girê Spî und Efrîn gebracht. Versuche, die Infizierten auch nach Ain Issa zu bringen, verhindern wir mit unserer Selbstverteidigung.
„Der IS wird organisiert“
Vor wenigen Tagen wurden Wohnhäuser bombardiert. Mit dieser schmutzigen Taktik sollen die Menschen aus ihren Häusern gerieben und so die Maßnahmen gegen die Pandemie zum Scheitern gebracht werden. 15-Jährige werden als Selbstmordattentäter benutzt. Es ist offensichtlich, dass es im Moment große Bemühungen gibt, den IS zu reorganisieren. Im Untergrund sind Vorbereitungen getroffen worden, die QSD anzugreifen. Das konnten wir in Erfahrung bringen.“
„Wir sind jederzeit bereit, die Bevölkerung zu schützen“
Der Kommandant betont, dass sich die QSD an die Waffenruhe halten, die aufgrund der Corona-Pandemie ausgerufen wurde. Zu den Angriffen der Türkei erklärt Erdal Kobanê weiter: „Der türkische Staat will mit seinen Angriffen seine Front nach vorne verschieben. Wir sind bereit, die Bevölkerung gegen jeden Angriff zu schützen.“