QSD greifen Stützpunkte in Besatzungszone an

Die Demokratischen Kräfte Syriens haben mit Angriffen gegen Stützpunkte in der Besatzungszone auf den türkischen Staatsterror gegen die Autonomiegebiete reagiert. Seit gestern bombardiert die Türkei die Infrastruktur der Selbstverwaltung.

Reaktion auf Luftterror gegen Rojava

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben als Reaktion auf die fortgesetzten Bombardierungen der Türkei in der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens türkische Stützpunkte in der Besatzungszone angegriffen. Wie das multiethnische Bündnis am Donnerstag mitteilte, seien im Laufe des Tages zwei „erfolgreiche Operationen“ gegen Basisgelände der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Proxy-Truppen im Umland von Zirgan (ar. Abu Rasen) durchgeführt worden. Dabei wurden den Angaben zufolge mehrere Soldaten und Söldner getötet und verletzt, die genaue Zahl sei noch unklar.

„Die Operationen gegen die Stützpunkte in den Dörfern Aniq Al-Hawa und Al-Dawudiya sind Teil der legitimen Antwort unserer Kräfte auf die andauernden brutalen Angriffe der türkischen Besatzung auf unser Volk und unsere Gebiete“, erklärten die QSD. Zuvor hatte das Bündnis eine Zwischenbilanz zu den Folgen der jüngsten Angriffswelle der Türkei auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien veröffentlicht. Demnach sind bei den seit Mittwochabend andauernden Angriffen gegen zivile Siedlungsgebiete und Infrastruktur zwölf Zivilpersonen getötet und 25 weitere Menschen verletzt worden. Unter den Opfern befinden sich auch Kinder.

Die Gemeinde Zirgan liegt östlich der seit Oktober 2019 von der Türkei besetzten Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain). Auch weite Teile in der Umgebung Zirgans wurden bereits in die illegale Besatzungszone der Türkei integriert. | Foto: Demonstration heute in Tel Rifat gegen die Angriffe auf Nord- und Ostsyrien © ANF

Die Türkei begründet die Bombardements auf Nord- und Ostsyrien mit „Vergeltung“ für den gestrigen Anschlag auf ein Rüstungsunternehmen in Ankara. Bei dem Angriff auf dem Gelände des Unternehmens Türkische Luft- und Raumfahrtindustrie (TUSAŞ) sind nach staatlichen Angaben mindestens fünf Menschen getötet und 22 weitere verletzt worden. Auch zwei mutmaßliche Angreifer:innen, die von der Regierung in Ankara als Mitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) identifiziert worden sein sollen,  kamen ums Leben. Die PKK hat sich bisher nicht zu dem Anschlag geäußert. 

Auch Angriffe auf Südkurdistan

Neben Nord- und Ostsyrien fliegt die Türkei seit gestern Abend auch Angriffe auf die Kurdistan-Region des Irak (KRI) und Şengal. Die Autonomiebehörden im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet im Nordirak bestätigten bislang ein Todesopfer sowie zwei Verletzte. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen Kämpfer der Widerstandseinheiten Şengals (YBŞ). Die Selbstverteidigungsorganisation hatte sich unter dem Eindruck des 2014 von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verübten Genozids und Femizids in Şengal gegründet.