QSD fordern Unterstützung im Kampf gegen den IS

Zwei Jahre nach der Befreiung der letzten IS-Enklave al-Bagouz erklären die QSD, dass der Kampf gegen den Islamismus nicht vorbei ist. Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien muss dabei auch politisch und wirtschaftlich unterstützt werden.

Zwei Jahre nach der Befreiung der letzten IS-Enklave al-Bagouz in Ostsyrien fand eine Feier statt, zu der die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) eingeladen hatten. Mit dem Sieg am 23. März 2019 wurde in Zusammenarbeit mit der internationalen Koalition nach fünf Jahren Kampf der Territorialherrschaft des IS in Nord- und Ostsyrien ein Ende bereitet. An der Feier im Osten von Deir ez-Zor nahmen Vertreterinnen und Vertreter der QSD, der internationalen Koalition, des örtlichen Zivilrats und zivilgesellschaftlicher Organisationen teil.

Nach einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen und einer militärischen Zeremonie wurde von einem der Kommandanten des Militärrats von Şedadê, Sayil al-Zobei, im Namen der QSD eine Erklärung verlesen.

In der Erklärung weisen die QSD darauf hin, dass der Kampf gegen den IS weitergeht: „Es gibt viele radikale Gruppen, die unter dem Einfluss des IS stehen. Diese Dschihadisten greifen uns, führende Persönlichkeiten aus der Gesellschaft sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Selbstverwaltung an.“

Der IS habe seine Aktivitäten seit der Besatzung von Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) im Oktober 2019 durch die Türkei verstärkt, so die QSD: „Das zeigt, wie eng die Verbindung zwischen dem türkischen Staat und dem IS ist. Der türkische Staat organisiert die Angriffe der Dschihadisten auf unserem Boden und entsendet sie als Söldner in Länder wie Libyen, Aserbaidschan und Jemen.“

In diesem Zusammenhang machen die QSD auch auf die große Gefahr aufmerksam, die von den gefangengenommenen IS-Anhängern und den IS-Frauen im Lager al-Hol ausgeht. Die Selbstverwaltung habe etliche Male die Einrichtung eines internationalen Gerichtshofs für IS-Mitglieder gefordert, alle diesbezüglichen Bemühungen seien bisher vergeblich gewesen.

„Wir führen ununterbrochen Operationen gegen verdeckte Zellen des IS durch. Die Bevölkerung und die Welt sollten wissen, wie schwierig dieser Prozess ist. Für eine vollständige Zerschlagung des IS spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Dafür müssen gesellschaftliche und militärische Kräfte zusammenarbeiten. Die internationale Staatengemeinschaft muss Verantwortung für die gefangenen IS-Mitglieder und ihre Familien in den Lagern übernehmen. Es muss Druck ausgeübt werden, damit die involvierten Regierungen sich um ihre Staatsangehörigen kümmern. Um die IS-Gefahr zu bannen, muss außerdem die Selbstverwaltung in den Themenfeldern Sicherheit, Politik, Wirtschaft und Aufbau unterstützt werden. Es war schließlich die Selbstverwaltung, die gegen den IS gekämpft hat, als sich alle anderen zurückgezogen haben.“