Psychologische Hilfe für Kinder aus Efrîn

Die Vertreibung aus Efrîn hat auch bei den Kleinsten Folgen hinterlassen. Seit sieben Monaten kümmert sich ein Komitee um die psychischen Wunden der Kinder aus Efrîn.

Seit dem völkerrechtswidrigen Krieg des türkischen Staates und seiner islamistischen Verbündeten lebt die Bevölkerung von Efrîn weiter unter schwersten Bedingungen in der Şehba-Region. Vermutlich am schwersten unter dieser Situation zu leiden haben die Kinder. Seit sieben Monaten hat sich deshalb in Şehba ein Komitee aus Mitgliedern der Bildungskommission und der Hilfsorganisation Heyva Sor a Kurdistan gebildet, die sich im Speziellen um die psychologische Betreuung der Kinder kümmert. Egîd Xelil als Mitglied dieses Komitees hat gegenüber unserer Nachrichtenagentur von seinen Arbeiten berichtet.


„Die Kinder haben viele Tote gesehen und leiden stark unter den psychischen Folgen dessen“, erklärt Xelil. Die Bildung eines Komitees, das sich diesem Problemfeld annimmt, sei deshalb eine äußerst dringende Angelegenheit gewesen. Über die Arbeiten des Komitees berichtet Xelil folgendes: „Wir bieten Theaterkurse und -vorstellungen, Spielwettbewerbe und Gesprächsrunden mit den Kindern und Minderjährigen an. Um die Kinder zu erreichen, besuchen wir die Camps und die Dörfer in Şehba. Die Kinder sollen spielerisch wieder am sozialen Leben teilnehmen. Am Anfang haben sich die Kinder noch nicht so sehr getraut. Doch mittlerweile macht es ihnen großen Spaß.“

Das Leid der Mütter färbt auf die Kinder ab

Rêber ist für Heyva Sor a Kurdistan Mitglied des Komitees. Er berichtet, dass besonders die Theatervorstellungen den Kindern großen Spaß machen. Ziel der Arbeit des Komitees sei es, den Kindern wieder ihre Kindheit zurückzugeben. „In den vergangenen Tagen haben wir die Kinder aufgesucht, die nach ihrer Flucht mit ihren Familien in Ladenflächen oder in den Moscheen untergekommen sind. Wir haben spielerische Aktivitäten mit ihnen veranstaltet. Auch das werden wir in Zukunft weiter fortsetzen“, so Rêber.

Hevin Şemiyo kümmert sich um die psychologische Betreuung der Kinder. Sie setzt sich auch mit den Müttern der Kinder auseinander, denn sie beeinflussen die psychische Situation der Kleinen maßgeblich. „Vor der Arbeit des Komitees erlebten wir das oft. Die Kinder wurden direkt vom Leid ihrer Mütter beeinflusst. Nun haben wir Bildungsmaßnahmen mit den Müttern veranstaltet, und wir sehen an diesem Punkt Veränderungen“, berichtet Şemiyo.

Um ihre Arbeit ausweiten und die notwendige Hilfe für die vertriebenen Kinder leisten zu können, rufen die Mitglieder des Komitees internationale Hilfsorganisationen zur Unterstützung bei auf.