Proteste gegen türkischen Luftterror im Kanton Cizîrê

Die Wut über die Luftangriffe der türkischen NATO-Armee auf die Infrastruktur Nord- und Ostsyriens hat im Kanton Cizîrê viele Menschen auf die Straße getrieben – trotz Gefahr weiterer Angriffe.

Trotz der Gefahr weiterer Angriffe sind einige tausend Menschen am Samstag in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien auf die Straße gegangen, um gegen den Staatsterror der Türkei zu protestieren. Die Demonstrationen fanden in den Kleinstädten Tirbespiyê, Çilaxa, Dêrik und Girkê Legê im Kanton Cizîrê statt und prangerten die folgenschweren Luftangriffe auf die Region an. Vergangene Nacht haben Kampfflugzeuge und Drohnen der türkischen NATO-Armee zum wiederholten Mal die Infrastruktur Nord- und Ostsyriens ins Visier genommen. Bombardiert wurden unter anderem Ölfelder, Anbauflächen und Siedlungsgebiete.

„Die Türkei verfolgt mit ihrem Krieg gegen Nord- und Ostsyrien eine Strategie der Vertreibung. Ihr Motiv ist ein Völkermord. Unser Anspruch demgegenüber ist die Aufrechterhaltung der Existenz unserer Völker und unsere Selbstverteidigung“, sagte der PYD-Aktivist Ebdulrehim Hiso bei dem Protestzug durch Tirbesiyê. Dort sowie in allen anderen Orten, an denen heute unter der gemeinsamen Devise „Widerstand um jeden Preis“ demonstriert wurden, beriefen sich die Beteiligten auf ihr legitimes Grundrecht auf Selbstverteidigung. Auch unterstützten sie Forderungen der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES).

#NoFlyZone4Rojava steht auf dem Transparent einer Demonstrantin

Die Autonomieverwaltung hatte früher am Tag eine Erklärung herausgegeben, in der sie betonte, angesichts der feindlichen Angriffe auf das demokratische Projekt in Nord- und Ostsyrien an der Seite der Bevölkerung zu stehen. Darüber hinaus rief die DAANES alle in Syrien aktiven Kräfte dazu auf, „die Gefahr dieser rechtswidrigen Angriffe und ihre negativen Folgen für die Bemühungen um eine Stabilisierung der Region zu erkennen“.

Der Marsch durch Dêrik führte bis zur Basis des russischen Militärs

Die Gewalt der Türkei bedroht die Arbeit für eine gesellschaftliche Organisation und eine demokratische Lösung sowie die Bemühungen zur Ausrottung von Terrorismus und Extremismus in der Region, befürchtet die DAANES. Um Angriffe in Zukunft zu verhindern, müssten auch internationale Institutionen ihren Teil beitragen und ihrer Verantwortung gerecht werden. Auf den Demonstrationen wurde zudem mit Blick auf die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, eine Flugverbotszone einzurichten.

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