Plünderungen in Efrîns Dörfern

In Efrin finden weiter Massaker an der Zivilbevölkerung statt. Die türkische Armee und die mit ihr verbündeten Milizen von IS, al-Qaida und al-Nusra morden nicht nur, sie plündern auch die eingenommenen Dörfer.

Alle vom türkische Militär und dschihadistischen Gruppen besetzten Dörfer in Efrîn werden geplündert. Der türkische Staat motiviert die Dschihadisten zum Kämpfen, indem er die Plünderung eingenommener Dörfer ausdrücklich als Kriegsbeute gestattet. Die Dschihadisten stehlen nach dem Einmarsch in die Dörfer alles, was sich zu Geld machen lässt.

Wie bekannt wurde, teilen die Milizen die Dörfer bereits im Vorfeld untereinander auf. Das Eigentum der Dorfbevölkerung wird der jeweiligen Gruppierung zugesprochen, die sich an der Besatzung beteiligt hat. Die türkische Armee hält sich die ersten ein bis zwei Tage zurück und betritt das betroffene Dorf erst, wenn die Plünderung abgeschlossen ist. Nachdem Videoaufnahmen von Hühnerdiebstählen und der Ermordung eines Traktorfahrers öffentlich geworden waren, hat die türkische Armee den Anführern der Milizen den Befehl gegeben, die Plünderungen nicht mehr zu filmen und die Nummernschilder gestohlener Fahrzeug zu entfernen.

Die geplünderten Gegenstände – Fahrzeuge, landwirtschaftliches Gerät, Küchengeräte, Tiere, Olivenöl – werden anschließend in nordsyrischen und türkischen Städten wie İdlib, Hatay, Kilis, Antep, Azaz, Cerablus und Bab verkauft. Ware aus dem Bezirk Cindirês geht vor allem nach Hatay und Antep, Gegenstände aus Şiyê und Raco nach Hatay und Antep, aus Bilbilê und Şera nach Kilis, Azaz und Cerablus.