Die Kommandantur des Volksverteidigungszentrums (NPG) veröffentlichte die Jahresbilanz der Guerilla für das Jahr 2024. In der Erklärung heißt es: „Das kurdische Volk und die Freiheitsbewegung Kurdistans sind kämpferisch in das Jahr 2024 gegangen und haben ihren Widerstand gegen die ununterbrochenen Angriffe des Feindes das ganze Jahr über fortgesetzt. Der völkermörderische türkische Staat hatte sich das Ziel gesteckt, die Vernichtung des kurdischen Volkes im Jahr seines hundertjährigen Bestehens (2023) zu vollenden. Für die neue Phase plante die AKP/MHP-Regierung, den Völkermord am kurdischen Volk auf weitere Regionen auszuweiten, die Grenzen des Misak-ı Milli (Osmanischen Nationalpakts) wieder zu erreichen und im Sinne ihrer neuosmanischen Träume eine Hegemonialmacht in der Region zu werden. Der türkische Staat und das faschistische AKP/MHP-Regime fokussierten sich in den letzten zehn Jahren vollkommen auf dieses Ziel, steckten das gesamte Kapital des türkischen Volkes in die Vernichtung der Kurden aus, verpfändeten zu diesem Zweck die Türkei bei den internationalen Mächten und erhielten im Gegenzug alle Arten von Unterstützung von internationalen Mächten und kurdischen Kollaborateuren. Das AKP/MHP-Regime hat rücksichtslos die fortschrittlichste Kriegstechnologie, die ihm zur Verfügung steht, taktische Atombomben, verbotene Sprengstoffe und völkerrechtlich verbotene chemische Waffen eingesetzt, Massaker an unserer Zivilbevölkerung verübt und das System der Unterdrückung und Folter in den Gefängnissen intensiviert.“
Weiter erklärte das NPG: „Das kurdische Volk hat demgegenüber in Kurdistan wie im Ausland einen unerbittlichen Widerstandskampf entwickelt. Das gilt insbesondere für seine Führung, die Freiheitsbewegung und die Guerilla. Das kurdische Volk hat seinen Widerstand zur Verteidigung seiner Existenz, zur Sicherung seiner Freiheit und zur Verwirklichung seines Ziels, der Freiheit von Rêber Apo und der Freiheit von Kurdistan, auf den Straßen, in den Dörfern, in den Städten, in den Bergen auf allen Ebenen ausgeweitet und auf die ganze Welt ausgedehnt.
Die Freiheitsguerilla Kurdistans steht an der Spitze dieses ehrwürdigen Kampfes und hat den Angriffen auf Nordkurdistan und den Medya-Verteidigungsgebieten voll apoistischer Opferbereitschaft widerstanden. Sie ist sich bewusst, dass sie die legitime Verteidigungskraft, die Quelle von Hoffnung und der Leitstern des kurdischen Volkes ist. Am 1. Oktober 2023 haben unsere Genossen Rojhat Zîlan und Erdal Şahîn vom Bataillon der Unsterblichen mit ihrer Fedai-Aktion gegen das türkische Innenministerium in Ankara die Form und die Taktik festgelegt, welche die Grundlage dieser Zeit sein sollte. Die Freiheitsguerilla hat diese von den apoistischen Fedayin geschaffenen Maßstäbe zur Grundlage ihrer Praxis im Jahr 2024 gemacht.
„Die Besatzer konnten ihr Ziel in Nordkurdistan nicht erreichen“
Auch im Jahr 2024 setzte türkische Besatzerarmee ihre auf Geheimdienstarbeit und Technologie basierenden Angriffe in Nordkurdistan fort. Sie versuchte, mit diesen Mitteln Ergebnisse zu erzielen. Der kolonialistische türkische Staat hatte in den vergangenen Jahren wiederholt erklärt, dass er die Präsenz der Guerilla in Nordkurdistan auslöschen werde. Dabei hat er auf Luftschlösser gebaut und verschiedene Termine genannt, die er aber immer wieder aufgeben musste, da er erkannte, dass er dieses Ziel gegen den entschlossenen Kampf der Guerilla nicht mehr erreichen konnte. Im Kampf von 2024 hat sich sehr deutlich gezeigt, dass die taktischen und strategischen Entwicklungen bei der Guerilla die Pläne des Feindes zunichtegemacht haben. Dieses historische Ergebnis ist auch der Führung durch aufopferungsvollen Kommandantinnen und Kommandanten wie Edessa Cejna in Dersîm, Bêrîtan Nurhak Çiya, Herekol Şiyar, Brûsk Kato, Benda Amed und Serhat Jêhat in Botan, Mehmet Cûdî und Zerdeşt Suruç in Mêrdîn, Şêxmûs Malazgirt und Berwar Dersîm in Serhed, Hebûn Pîro und Botan Osyan in Amed und Zagros Cûdî in Wan zu verdanken. 2024 sind 36 unsere Genossinnen und Genossen im mutigen Kampf in Nordkurdistan gefallen.
„Erfolgreicher Widerstand in den Medya-Verteidigungsgebieten“
Ununterbrochen griff die türkische Besatzungsarmee die Medya-Verteidigungsgebiete an und attackierte ab dem 16. April schrittweise die Regionen Metîna und Xakurke und am 3. Juli mit offener Unterstützung der kollaborierenden PDK und der irakischen Regierung das Widerstandsgebiet Girê Bahar in der westlichen Zap-Region. Die Tatsache, dass die kurdische Freiheitsguerilla die Besatzungsarmee in den Medya-Verteidigungsgebieten mit revolutionären Operationen vom Herbst 2023 bis zum Frühjahr 2024 vernichtend getroffen und viele ihrer Stützpunkte vernichtet hatte, ließ die türkische Armee aber zögerlich vorgehen. Aufgrund ihrer Angst vor der Guerilla konnte die Besatzungsarmee die Gebiete, Stellungen und Tunnel, in denen sich die Guerilla aufhielt, nicht wie zuvor direkt angreifen und versuchte, sich in Lücken in der Verteidigungslinie festzusetzen. 2024 sind in den Medya-Verteidigungsgebieten mit den apoistischen Kommandantinnen und Kommandanten Alan Milazgîr, Orhan Cihat Bingöl, Şiyar Efrîn, Dr. Sara Tolhildan, Zîlan Amed, Hevrê Çiya, Şervan Varto, Canşêr Şêrawa, Ekîn Rodî, Tufan Koçer, Devrim Botan, Xebat Türkmen, Piling Germiyan, Abu Leyla Şehîd, Sema Cuya Çewlîk, Ezîz Mûsil, Asmîn Seyît, Cemal Dêrezor, Kurtay Şahin, Hogir Merwan 98 unserer Genossinnen und Genossen im tapferen Kampf gefallen. Der Widerstand dieser Genossinnen und Genossen in den Medya-Verteidigungsgebieten zeigte, wie die Tunnelkriegsführung den Feind aufhielt, wie Gebiete dadurch verteidigt und Möglichkeiten geschaffen wurden, den Feind jederzeit anzugreifen.
134 Kämpfer:innen gefallen
Für das Jahr 2024 wurden die Identitäten von 134 gefallenen Genossinnen und Genossen festgestellt, 36 von ihnen in Nordkurdistan und 98 in den Medya-Verteidigungsgebieten. Sie sind im aufopferungsvollen Kampf gefallen.
478 Soldaten getötet – neun davon Kommandanten
Die türkische Besatzungsarmee prahlte zu Beginn des Jahres mit neuen Taktiken und Methoden und machte viel Propaganda. Ihre Praxis vor Ort bewies jedoch das Gegenteil, die Besatzungsarmee konnte nichts anderes tun, als die Risiken in Kauf zu nehmen, ein paar mobile Einheiten ins Feld zu schicken und das Alte zu wiederholen. Bei den Invasionsangriffen des Jahres 2024 verfehlte die türkische Armee ihr Ziel, sie konnte ihre taktische Sackgasse nicht überwinden und scheiterte. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 478 Mitglieder der Invasionstruppen, darunter neun Kommandanten verschiedener Dienstränge, darunter ein Oberstleutnant, zwei Majore und ein Hauptmann aus der Kommandozentrale der Invasionsoperationen gegen die Medya-Verteidigungsgebiete getötet. So wurde der Invasionsarmee ein schwerer Schlag versetzt. Wie in den vergangenen Jahren tauschte die türkische Besatzungsarmee auch in diesem Jahr das Kommando der Invasionsoperation aus. Sie musste die Kommandanten, die sie mit großem Vertrauen und Lob ernannt hatte, aufgrund ihrer Fehler entlassen.
Todesmaschinen abgeschossen
Die Freiheitsguerilla Kurdistans hat neben den erschütternden Fedai-Operationen gegen strategische Ziele in den Metropolen, dem aufopferungsvollen Widerstand in Nordkurdistan und der Taktik der Verteidigung freier Regionen in den Medya-Verteidigungsgebieten auf der Ebene der Luftverteidigungskräfte einen sehr wichtigen technischen Durchbruch erzielt. Sie überbrachte an Newroz, dem Fest des Widerstands und der nationalen Freiheit des kurdischen Volkes, die gute Nachricht, dass sie nun über die Fähigkeit verfügt, bewaffnete Drohnen, die das faschistische AKP/MHP-Regime grausam gegen das kurdische Volk einsetzt, zu neutralisieren. Die Guerilla teilte gleichzeitig mit, sie habe seit dem 13. Februar 2023 insgesamt 15 bewaffnete Drohnen aller Art abgeschossen. Die Abschüsse wurden mit Videodokumentationen belegt. Unsere Luftverteidigungskräfte setzten diese Aktionen im Jahr 2024 fort und schossen am 27. Mai eine AKSUNGUR-Drohne über Qendîl, am 6. Juni eine ANKA-Drohne über Asos und am 12. Juli eine AKSUNGUR-Drohne über Asos ab. Der türkische Staat, seine Armee und das faschistische AKP/MHP-Regime erlebten das als schweren Schock, gaben die Abschüsse aber nach außen hin in keiner Weise zu. Dieses Vorgehen des faschistischen Regimes gegenüber einer unbestreitbaren Wahrheit reicht aus, um zu verstehen, wie zerbrechlich und schwach es ist und wie schwierig seine Lage ist.
Luftverteidigungskräfte fügten den Besatzern schwere Verluste zu
Unsere kurdischen Luftverteidigungskräfte haben nicht nur die feindlichen Drohnen ausgeschaltet, sondern wichtige Durchbrüche errungen. Das haben die Einheiten Şehîd Doğan Zinar und Şehîd Axîn Mûş mit ihrer technischen Entwicklung auf verschiedenen Ebenen und der meisterhaften Anwendung dieser Technik gezeigt. Dieser Aufbruch unserer Luftverteidigungskräfte schuf die Möglichkeit, die Invasionsarmee aus der Luft anzugreifen. Die Besatzer in ihren Basen und auf den von ihnen besetzten Gipfeln bekamen einen Schlag nach dem anderen. Sie erlitten schwere Verluste und mussten sich in Gebäude verkriechen. Vor allem aber leben sie in der Angst, dass der Tod jeden Moment von überall her kommen kann.
„Die TUSAŞ-Aktion traf den Augapfel des Feindes“
Das autonome Aktion der Genoss:innen Asya Ali und Rojger Hêlîn aus dem Bataillon der Unsterblichen trieb den Kampf 2024 auf die Spitze. Sie griffen am 23. Oktober die TUSAŞ-Niederlassung in Ankara an. Diese historische Aktion richtete sich gegen den Ort, an dem die Todesmaschienen, mit denen dieser Gräuel über das kurdische Volk bringt, produziert werden. Auf diese Weise wurde dem Feind ein schwerer, schockerzeugender Schlag versetzt. Die unsterblichen apoistischen Fedayin überwanden mit professioneller Guerillataktik alle Hindernisse, erreichten die feindliche Hauptstadt und führten diese Aktion gegen einen Stützpunkt durch, den der Feind als seinen Augapfel bezeichnete und auf höchstem Niveau schützte. Das Opfer der Genoss:innen Asya und Rojger überstieg das Niveau eines Moments, sie kämpften 74 Minuten lang gegen Hunderte von feindlichen Kräften, schalteten mutig alle Sicherheitsabsperrungen des Feindes aus, drangen in das Gelände ein, eroberten es, setzten ihre gesamte Munition gegen den Feind ein und gingen dann aufopferungsvoll, wie sie es geplant hatten, in den Kampfestod. Der Geist, der Stil, die Taktik, die Professionalität und die Fähigkeit, all dies kreativ und fehlerfrei umzusetzen, haben unseren Kampf auf einen neuen Gipfel gehoben.
„Freiheitsguerilla kann überall zuschlagen“
Der Kampf des Jahres 2024 hat gezeigt, dass die Freiheitsguerilla Kurdistans die Fähigkeit erlangt hat, überall, von Nordkurdistan bis zu den Medya-Verteidigungsgebieten, von den Bergen bis zu den Großstädten, vom Feld bis in die Kriegstunnel, am Boden und in der Luft mit professionellen Guerillaeinheiten und modernster Taktik vorzugehen. Die Freiheitsguerilla hat auf dem Weg zur Guerilla der demokratischen Moderne ein entscheidendes Niveau erreicht und auf Kommandoebene Fortschritte zu verzeichnen. Das Credo, dass sie, wenn sie dies auf der taktischenEbene richtig und erfolgreich umsetzt, unbesiegbar ist, hat sich als richtig erwiesen. Das Niveau, das die Guerilla auf dem 40-jährigen Weg auf den Spuren der Gefallenen erreicht hat, ist die Garantie für die Freiheit unseres Volkes und von Rêber Apo, sowie der Beweis unseren Feinden gegenüber, dass alle Angriffe des kolonialistischen völkermörderischen türkischen Staates und des faschistischen AKP/MHP-Regimes zur Niederlage verurteilt sind.
Wir möchten betonen, dass die Freiheitsguerilla Kurdistans entschlossen ist, den Freiheitskampf, der mit großer Mühe unseres Volkes und dem Blut unserer Gefallenen geschaffen wurde, im apoistischen Opfergeist weiterzuführen und alle Pläne des Feindes zu durchkreuzen.“
Kriegsbilanz:
Türkische Angriffe:
Angriffe mit Kampfflugzeugen: 3255
Angriffe mit Kampfhubschraubern: 973
Angriffe mit Sprengstoffdrohnen: 136
Angriffe mit taktischen Nuklearwaffen: 2
Chemiewaffeneinsätze: 345
Angriffe mit unkonventionellen Sprengstoffen: 645
Gefallene Guerillakämpfer:innen:
Gesamt: 134
Luftverteidigungsaktionen der Guerilla:
Drohnenabschüsse: 18
Aktionen der Einheit Şehîd Axîn Mûş: 23
Aktionen der Einheit Şehîd Doğan Zinar: 58
Gesamt: 99
Bodenaktionen der Guerilla:
Infiltrationen: 1
Angriffe: 2
Revolutionäre Operationen: 3
Hinterhalte: 4
Koordinierte Guerillaaktionen: 13
Sabotageaktionen: 62
Attentate: 229
Gefechte – Hit and Run-Aktionen: 302
Einsatz schwerer Waffen: 409
Gesamt: 1025
Gesamtzahl der Guerillaaktionen: 1124
Feindliche Verluste:
Getötete ranghohe Soldaten: 9
Getötete Mitglieder der Besatzungstruppen: 469
Gesamt: 478
Verletzte Mitglieder der Besatzungstruppen: 161