Berlin: Protestaktionen vor Gasgipfel im Hotel Adlon

Klimagerechtigkeitsaktivist:innen blockieren seit heute früh die Zugänge zum „World LNG Summit“ im Hotel Adlon in Berlin: „Mit unserem Protest wollen wir der Gasindustrie die Greenwashing-Party vermiesen.“

„Gaslobby stoppen“

Etwa 250 Aktivist:innen des Klimagerechtigkeitsbündnisses „Ende Gelände“ sowie circa 30 Aktivist:innen der Letzten Generation blockieren seit 8.00 Uhr Zugänge zum Adlon Hotel in Berlin. Dort findet der „World LNG Summit“ statt, auf dem Vertreter:innen großer Energiekonzerne und Lobbyverbände unter anderem mit dem Bundeswirtschaftsministerium zusammentreffen. Mehr als 40 Umweltverbände und Klimagerechtigkeitsgruppen stellen sich dem unter dem Motto „Gaslobby stoppen“ entgegen. Sie kritisieren das Treffen als Greenwashing-Event. Gemeinsam setzen sie sich für einen sofortigen Baustopp aller LNG-Terminals und einen schnellstmöglichen Gasausstieg ein.

Dazu Fran Leitner, Sprecher:in von Ende Gelände: „Fossiles Gas ist genauso schmutzig wie Öl oder Kohle. Anstatt immer neue Gasinfrastruktur aufzubauen, müssen wir so schnell wie möglich aus allen Fossilen aussteigen. Mit ihren Greenwashing-Lügen versucht die Gasindustrie genau das immer wieder zu verzögern. Mit unserem Protest wollen wir der Gasindustrie die Greenwashing-Party vermiesen.“

Bereits in den letzten Jahren hat „Ende Gelände“ mit Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen den Ausbau von Gasinfrastruktur protestiert. Immer wieder wurden massenhaft Baustellen von LNG-Terminals blockiert, zuletzt in Brunsbüttel, wo bis 2027 ein festes LNG-Terminal gebaut werden soll. Gemeinsam mit einem breiten Bündnis werden rund um den Gasgipfel die Verantwortlichen für die sich zuspitzende Klimakrise ins Visier genommen. Ende Gelände wirft den Organisator:innen des Gipfels nicht nur Greenwashing vor, sondern auch, mit solchen Veranstaltungen demokratische Prozesse weiter auszuhöhlen.

Dazu Jule Fink, ebenfalls Sprecherin für Ende Gelände: „Wir lassen nicht zu, dass fossile Konzerne unter Ausschluss der Öffentlichkeit darüber beraten, wie sie unsere Zukunft verheizen. Von den Deals, die hier gemacht werden, profitieren nur Autokraten und Aktionäre. Für alle anderen werden die Energiekosten weiter steigen, wenn wir nicht sofort den Ausstieg aus allen fossilen Energien einleiten. Für eine bezahlbare Energieversorgung brauchen wir eine Energiewende von unten.“

Für den heutigen Nachmittag ist eine Demonstration angekündigt, die um 16:30 Uhr am Pariser Platz starten wird.