„Die PKK kämpft für die Befreiung aller Völker“
Die kurdische Freiheitsbewegung bietet allen für ein freies Leben kämpfenden Menschen eine Perspektive. Elî Firat Qamişlo aus Nordsyrien berichtet, warum er sich der PKK angeschlossen hat.
Die kurdische Freiheitsbewegung bietet allen für ein freies Leben kämpfenden Menschen eine Perspektive. Elî Firat Qamişlo aus Nordsyrien berichtet, warum er sich der PKK angeschlossen hat.
Die kurdische Freiheitsbewegung ist durch ihren Widerstand gegen hegemoniale Mächte und den staatszentrierten Ansatz zu einer Hoffnung auf ein gleichberechtigtes und würdevolles Leben für unterdrückte Völker geworden – weltweit, aber besonders im Nahen Osten. In der Bewegung kämpfen Menschen verschiedener Herkunft, so auch Elî Firat Qamişlo. Der Araber stammt aus dem Nordosten von Syrien und gehört dem in Qamişlo ansässigen Stamm der Tay an. Er sieht in der kurdischen Bewegung eine Manifestation für die Geschwisterlichkeit der Völker.
Auf die Ideen der kurdischen Bewegung sei Elî Firat Qamişlo im Zuge des Widerstands gegen den Islamischen Staat (IS) aufmerksam geworden. „Mit den Angriffen des IS gelangte der Krieg auch in unsere Regionen. Damals hörten wir innerhalb der Familie zum ersten Mal von Abdullah Öcalan und der Philosophie der PKK. Wir waren gebannt von diesem Paradigma. Da die staatliche Mentalität in der arabischen Gesellschaft vorherrschte, versuchte das System stets, unsere Begegnung mit wegweisenden Führungspersönlichkeiten zu verhindern.“
Beeindruckt von der Vision der Befreiungsbewegung, aber auch unter dem Eindruck des Beitritts zwei seiner Brüder zu den YPG, schloss sich Elî Firat Qamişlo ebenfalls dem Widerstand an. „Ich nahm an der Til-Hemîs-Offensive teil. Damals fiel ein Freund direkt vor meinen Augen. Das stärkte meinen Glauben an diesen Kampf noch mehr. Unsere Bevölkerung litt unter großem Unrecht und Elend aufgrund der IS-Angriffe. Es brauchte eine Kraft, die all diese Menschen befreit. Genau dies war das Ziel von Rêber Apo: ein gerechtes Projekt, das die Völker in die Freiheit führt. Mit dem Eintreffen der Freiheitskämpferinnen und Freiheitskämpfer verdrängte das Licht der Hoffnung die Dunkelheit, die sich über die Gesellschaft gelegt hatte.“
Elî Firat Qamişlo betont, dass der gemeinsame Kampf von Kurd:innen und Araber:innen in Rojava ihn tief beeindruckt habe. Durch ihr Zusammenwirken hätten beide Bevölkerungsgruppen die staatliche Denkweise, die sie voneinander isolieren will, überwunden. „Die kurdische Bewegung tritt konsequent für die Befreiung aller Völker ein“, sagt er. „Als Araber fühle ich mich daher verpflichtet, Widerstand zu leisten. Gerade im Hinblick auf die Besatzungsangriffe des türkischen Staates, die eine Wiederbelebung des IS und anderen Gruppierungen zur Folge haben."
Gemeinschaftlichkeit auf Augenhöhe
Seine Entscheidung, in die Berge Kurdistans zu gehen und dort zu kämpfen, habe ihn mit zahlreichen arabischen Genoss:innen zusammengeführt, die von derselben Überzeugung geleitet seien: der von Öcalan geprägten Gemeinschaftlichkeit auf Augenhöhe. „Obwohl ich erst kürzlich dazugekommen bin, habe ich bereits viele arabische Freund:innen in den Bergen getroffen, die von demselben Geist erfüllt sind wie ich selbst. Der hier geführte Kampf ist einzigartig und sehr bedeutungsvoll. Der Feind versucht, uns zu schwächen, aber je mehr wir kämpfen, desto freier werden wir. Wir werden nicht zulassen, dass der Feind sein Ziel erreicht.“ Qamişlo ruft andere Araber:innen auf, sich dem ebenfalls Befreiungskampf anzuschließen. „Die PKK ist eine Bewegung, die die Freiheit aller Völker in den Mittelpunkt ihres Wirkens stellt.“ Wer ein freies und würdevolles Leben anstrebe, solle sich an Rêber Apo, wie Öcalan genannt wird, und seiner Philosophie orientieren.