Nordsyrien: Türkei kündigt neuen Angriffskrieg an
Die türkische Führung in Ankara hat einen neuen Angriffskrieg gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien angekündigt. Man wolle „alles tun“, um die Region von „Terroristen zu säubern”.
Die türkische Führung in Ankara hat einen neuen Angriffskrieg gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien angekündigt. Man wolle „alles tun“, um die Region von „Terroristen zu säubern”.
Nach Angriffen auf türkische Truppen in der Besatzungszone hat Ankara einen neuen Angriffskrieg gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien angekündigt. Man werde „alles tun“, um die Region von „Terroristen zu säubern”, sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Mittwoch. Jeder Schritt gegen die YPG, die das Rückgrat der 2015 gebildeten Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind, sei angesichts offensichtlicher Bedrohungen „sowohl für die nationale Sicherheit als auch die territoriale Integrität Syriens” wichtig. Russland und die USA hätten sich nicht an „gemeinsam getroffene Vereinbarungen“ gehalten, sein Land müsse „die Sache nun selbst in die Hand nehmen“, so Çavuşoğlu.
Die Türkei ist in der Vergangenheit immer wieder militärisch gegen die selbstverwalteten Gebiete im mehrheitlich von Kurdinnen und Kurden bewohnten Norden und Nordwesten von Syrien vorgegangen. Im Verlauf von drei Angriffskriegen in den Jahren 2016, 2018 und 2019 wurden weite Teile im Grenzstreifen völkerrechtswidrig besetzt. Zuletzt machte Ankara die YPG für mehrere Angriffe in der illegalen Besatzungszone verantwortlich, bei einem davon wurden am Sonntag zwei Beamte der Spezialeinheit der türkischen Polizei in Mare getötet, zwei weitere verletzt. Zudem seien am Wochenende angeblich aus Tel Rifat im nordsyrischen Kanton Şehba abgefeuerte Lenkraketen auf türkischem Staatsgebiet in der Provinz Dîlok (tr. Gaziantep) gelandet.
Das sei der „letzte Tropfen” gewesen, welcher das Fass zum Überlaufen gebracht hätte, sagte Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan am Montag im Anschluss an eine Kabinettssitzung. Ankara sei entschlossen, die von Nordsyrien ausgehenden Bedrohungen „entweder selbst oder mit Unterstützung aktiver lokaler Kräfte“ – gemeint sind islamistische Dschihadistenmilizen des von der Türkei aufgebauten Söldnerverbands „Syrische Nationalarmee“ (SNA) – zu beseitigen. Die QSD wiesen die Vorwürfe umgehend zurück. Farhad Shami, der Pressesprecher des multiethnischen Bündnisses, warf der Türkei vor, „Nachrichten zu erfinden”, um eine Grundlage für zukünftige Aggressionen zu schaffen.