Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien fordert Europa und insbesondere Deutschland auf, die türkischen Invasionspläne zu verhindern. Die Türkei plant eine erneute Militäroperation in Nordsyrien, um eine 30 Kilometer tiefe Besatzungszone an der türkisch-syrischen Staatsgrenze durchzusetzen. Das verkündete der türkische Präsident Erdoğan am Montagabend nach einer Kabinettssitzung in Ankara.
„Die Drohung der Türkei ist ein weiterer Versuch, die Region zu destabilisieren. Dies trägt zur Wiedererstarkung des IS und anderer terroristischer Gruppen bei“, so Abdulkarim Omar, Außenbeauftragter der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien.
Bereits in den letzten Wochen hat die Türkei den Beschuss der Autonomieregion im Norden Syriens drastisch verstärkt. Dabei wurden mehrere Menschen getötet und Dutzende verletzt. Außerdem wurde die Stadt Kobane am 11. Mai von zwei Drohnenangriffen getroffen, bei denen ein Zivilist ums Leben kam. Mit der Türkei verbündete islamistische Gruppen haben in der Vergangenheit immer wieder Ausbruchsversuche von IS-Gefangenen in Nord- und Ostsyrien unterstützt.
Abdulkarim Omar führt aus: „Wir erwarten von den europäischen Staaten, dass sie Druck auf die Türkei ausüben, um die Invasionsdrohungen stoppen. Das gilt insbesondere für Deutschland mit seinen engen Beziehungen zur Türkei. Den Europäern muss klar sein, dass durch Militäroperationen gegen Nord- und Ostsyrien der IS gestärkt und wiederbelebt wird. Das ist nicht nur eine Gefahr für die Region, sondern auch für Europa.“
Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat eine Vertretung in Berlin und ist für Rückfragen unter der Email-Adresse [email protected] oder telefonisch unter 0176 80868501 erreichbar.