Nord- und Ostsyrien: Ausgangssperre gegen dritte Corona-Welle

Die dritte Corona-Welle zwingt Nord- und Ostsyrien in den Lockdown. Ab dem 6. April gilt für Qamişlo, Hesekê und Raqqa wieder eine strikte Ausgangssperre.

Die dritte Corona-Welle zwingt die Autonomiegebiete in Nord- und Ostsyrien in den Lockdown. Wie die Selbstverwaltung am Samstag ankündigte, wird es ab dem 6. April wieder weitreichende Beschränkungen für die Region geben. Die Regelung gilt vorerst in Hesekê, Qamişlo und Raqqa. Dort werden Schulen, Universitäten und Geschäfte schließen, von 16 bis 6 Uhr gilt eine Ausgangsbeschränkung. Grenzübergänge werden ebenfalls geschlossen sein, nur in Notfällen wird die Überfahrt erlaubt sein.

Wie es in einem entsprechenden Dekret heißt, sind Lockerungen frühestens ab dem 12. April geplant. Hochzeiten, Trauerveranstaltungen und sonstige Feiern und Versammlungen im öffentlichen Raum sowie Gottesdienste und Freitagsgebete sind bereits seit heute verboten. Darüber hinaus gilt wieder eine strikte Maskenpflicht. Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder.

Wie nahezu überall auf der Welt verzeichnen auch die Autonomiegebiete Nord- und Ostsyriens einen Anstieg an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Mindestens 10.404 Menschen haben sich mit Stand von heute nachweislich infiziert, 389 Personen sind im Zusammenhang mit Corona gestorben. Eine zeitnahe Versorgung mit Impfstoff durch die WHO steht nach wie vor nicht in Aussicht. Auch was die humanitären Hilfslieferungen von den Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation betreffen, werden die Autonomiegebiete weitestgehend ausgespart, da die Verteilung über Damaskus koordiniert wird.