Noam Chomsky hält Einführungsvorlesung an Rojava-Universität

Der US-amerikanische Linguist und linke Intellektuelle Noam Chomsky wird am 15. Januar die Einführungsvorlesung in der Vortragsreihe „Rojava Freedom“ des Instituts für Sozialwissenschaften der Rojava-Universität halten.

Am kommenden Freitag (15. Januar) findet am Institut für Sozialwissenschaften an der Rojava-Universität in Qamişlo mit der Einführungsvorlesung in der Vortragsreihe „Rojava Freedom“ eine ganz besondere Veranstaltung statt. Seminarleiter ist der prominente US-amerikanische Linguist, Kapitalismus- und Globalisierungskritiker Noam Chomsky. Die Einführungsvorlesung wird live auf dem YouTube-Kanal der Hochschule übertragen. Die Veranstaltungssprache ist Englisch, allerdings werden Simultandolmetscher ins Kurdische (Kurmancî) übersetzen. Die Vorlesung beginnt um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit.

Zu ihrer Gründungsphilosophie schreibt die Universität Rojava:

„Während der extremen und raschen Veränderungen und Transformationen in der Region und trotz der Schwierigkeiten, des Mangels an Ressourcen, der anhaltenden Kriege und verschiedener anderer Bedrohungen im Norden und Osten Syriens wurde 2016 in der Stadt Qamişlo die Universität Rojava gegründet. Seitdem haben die Fakultäten und Abteilungen der Universität mehr als 1500 Studierende aufgenommen.

Mit der Absicht, ein alternatives Bildungssystem aufzubauen, hat die Universität Rojava eine neue Philosophie eingeführt, die neue Horizonte eröffnet und grundlegende Rechte, Prinzipien und Werte in ihr Bildungssystem einbettet: Respekt für Multikulturalität und Mehrsprachigkeit, Gleichstellung von Frauen und Männern, Umweltgerechtigkeit, unabhängige Menschen und kritisches Denken. Wir versuchen, durch unsere Institutionen und unsere einzigartige Art der Verwaltung ein modernes und demokratisches System im Gegensatz zu einem traditionellen System aufzubauen, und das ist an sich schon eine Revolution.“

Das Institut für Sozialwissenschaften an der Rojava-Universität wurde erst im vergangenen Oktober eröffnet. Trotz des Kriegszustands der vergangenen Jahre und der fortgesetzten Bedrohung aus der Türkei sind Forschung und Lehre in den Autonomiegebieten nie ausgesetzt worden.