Ein am Sonntag bei einem Raketenangriff in der nordwestsyrischen Region Efrîn verwundeter Jugendlicher ist in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Der 16-Jährige war bei dem Einschlag einer in der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone abfeuerten Rakete schwer am Kopf verletzt worden. Kurz nach der Aufnahme in einem Krankenhaus in der Şehba-Region starb der Junge.
Der Raketenangriff hatte sich gegen das Dorf Tinibê im Kreis Şera gerichtet. Die Gesamtopferzahl der Attacke ist derweil nach oben korrigiert worden. Zwei Jugendliche im Alter von 16 und 18 Jahren liegen weiterhin mit schweren Verletzungen in der Klinik, heißt es von Seiten der Selbstverwaltungsbehörden. Außerdem führte die Attacke zu schweren Sachschäden. Zuvor war von zwei durch den Angriff verletzten Zivilpersonen die Rede gewesen.
Über 27.000 Granaten auf Efrîn und Şehba
Laut einer Statistik der in Rojava ansässigen Nachrichtenagentur ANHA sind 2022 mindestens acht Zivilpersonen und fünf Kämpfer der Befreiungskräfte Efrîns (Hêzên Rizgariya Efrînê, HRE) bei türkischen Angriffen auf Efrîn und Şehba getötet worden. Die meisten zivilen Opfer waren Vertriebene aus dem 2018 besetzten Efrîn. Im gleichen Zeitraum wurden 46 Menschen aus der Zivilbevölkerung bei Attacken mit Ausgangspunkt Türkei bzw. türkische Besatzungszone verletzt. Außerdem kamen 28 Soldaten der syrischen Armee bei den Angriffen ums Leben, 35 Soldaten wurden verwundet. ANHA berichtet von insgesamt 13 türkischen Drohnenangriffen in der Region, drei Drohnen wurden abgeschossen. Im Laufe des Jahres sind rund 27.500 Artilleriegranaten der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Söldnertruppen in der Gegend um Efrîn und Şehba eingeschlagen.