Minbic bleibt trotz Anschlägen stabil

Von der Türkei unterstützte Zellenstrukturen, die sich teilweise aus IS-Mitgliedern rekrutieren, sollen mit Anschlägen Minbic destabilisieren. Wegen der Kräfte der Inneren Sicherheit und der Solidarität konnte dieses Ziel jedoch nicht erreicht werden.

Das AKP-Regime und seine Verbündeten setzen alles daran, den Frieden in Nord- und Ostsyrien zu beenden und einen Einmarsch zu rechtfertigen. Zellen, die sich aus Mitgliedern dschihadistischer Gruppen wie dem „Islamischen Staat“ (IS) und rechtsextremer Vereinigungen rekrutieren und vom türkischen Geheimdienst MIT instruiert werden, versuchen regelmäßig mit blutigen Anschlägen die Region zu destabilisieren. Die türkische Regierung hat insbesondere auf Minbic ein Auge geworfen, da die Stadt eine Bastion der demokratischen Autonomie westlich der Euphratgrenze darstellt. Minbic war im August 2016 aus den Händen des IS befreit worden. Seitdem versucht die türkische Armee mit Hilfe dschihadistischer Truppen, Minbic zu besetzen.

18 Anschläge im Jahr 2019

Immer wieder gelingt es den Kräften der Inneren Sicherheit IS-Zellen zu zerschlagen und Beteiligte festzunehmen. Die Dschihadisten erklären nach ihrer Festnahme regelmäßig, dass sie auf Befehl des türkischen Staates agieren und für jeden Angriff Geld erhalten.

Nach Informationen der Kräfte der Inneren Sicherheit fanden seit Beginn des Jahres 18 Anschläge in Minbic statt. Dabei handelte es sich um die Detonation von sechs mit Sprengstoff beladenen Motorrädern, vier Minen, zwei Selbstmordattentätern und einer Bombe. Bei diesen Angriffen wurden 32 Personen getötet und 52 Zivilist*innen verletzt. Am 16. Januar verübte eine IS-Zelle einen Anschlag vor einem Lokal und tötete dabei 15 Personen. 17 weitere wurden verletzt. Unter den Getöteten befanden sich Mitglieder der Koalitionstruppen. Bei der Explosion kam es außerdem zu großem Sachschaden.

Am 9. März wurde ein Autobombenanschlag in der Stadt verübt, dabei wurden zwei Zivilist*innen verletzt.

Am 8. Mai fand ein Anschlag mit einem mit Sprengstoff beladenen Motorrad statt. Dabei wurden drei Zivilist*innen getötet und einer verletzt.

Am 16. Mai wurde ein Anschlag auf einen Kontrollpunkt der Kräfte der Inneren Sicherheit verübt. Bei dem Angriff wurde eine Person getötet und zehn weitere verletzt.

Die Angriffe konnten ihr Ziel jedoch nicht erreichen. Im Gegenteil, die Solidarität der Bevölkerung untereinander wuchs. Den Kräften der Inneren Sicherheit ist es gelungen, die Zahl der Angriffe um 50 Prozent zu senken. Die Entschärfungsteams konnten acht Bombenanschläge aufgrund von Anzeigen aus der Bevölkerung verhindern. Die Teams konnten außerdem 19 Bomben, eine Artilleriegranate, zwei Minen, acht Handgranaten und ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug vernichten. Bei Operationen in der Stadt wurden zwei Bomben und 14 mit Munition und Sprengsätzen beladene Motorräder unschädlich gemacht. Außerdem wurden 29 Raketen und fünf Bomben sichergestellt.